Abgebranntes Gebäude
  • Das Gebäude brannte in der Nacht zum 20. Oktober aus.
  • Foto: dpa/Jens Büttner

Nach Brand in Unterkunft: Geflüchtete sollen in Sporthalle – doch es gibt Widerstand

Im Oktober wrude die Flüchtlingsunterkunft in Groß Strömkendorf bei Wismar durch Brandstiftung zerstört. Nun will der Landkreis eine Sporthalle zum Notquartier machen – doch das stößt bei den betroffenen Sportfreunden auf Ablehnung.

Nach der Entscheidung des Landkreises Nordwestmecklenburg, die Halle des Berufsschulzentrums Nord in Wismar als Flüchtlingsunterkunft zu nutzen, protestierten fünf betroffene Vereine mit einem gemeinsamen Brief, wie der Landkreis am Montag mitteilte. Nach Corona-Lockdown und der Nutzung als Notunterkunft im Frühjahr solle die Halle nun erneut für längere Zeit nicht für die Nutzung durch Vereine und für Sportunterricht zur Verfügung stehen, monierten sie.

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Landrat Tino Schomann (CDU) stellte am Montag fest, der Landkreis sei zur Unterbringung von Flüchtlingen, deren Zahl gerade steige, verpflichtet. Es sei kurzfristig nicht gelungen, andere Kapazitäten zu finden. Mit dem Brand der Unterkunft in Groß Strömkendorf im Oktober seien mehr als 150 Plätze weggefallen.

Feuerwehrmann soll Brände gelegt haben

Ein Feuerwehrmann aus der Region soll den Brand und noch mehrere weitere in den Wochen zuvor in der Gegend gelegt haben. Er sitzt seit vergangenem Mittwoch in Untersuchungshaft.

Am Montag trafen sich dem Landkreis zufolge Lokalpolitiker, Berufsschulleitung, Vertreter der betroffenen Vereine sowie des Kreis- und Landessportbundes in Wismar. Dabei sei besprochen worden, ob und wie die wegfallenden Trainings- und Schulsportzeiten in anderen Hallen im Raum Wismar kompensiert werden können. Vorgesehen ist demnach ein Wechselmodell, um die Belastungen auf viele Schultern zu verteilen.

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Der Geschäftsführer des Landessportbundes, Torsten Haverland, kritisierte, die Kommunen würden mit dem Problem der Unterbringung von Flüchtlingen allein gelassen. „Bundesweit ist die Situation, dass Vereine, Bürgermeister und Kommunen nicht mehr weiterwissen. Eine Lösung muss aber von Bundesebene kommen, denn die Ebenen darunter sind durch die Aufnahmezahlen überlastet.“ (dpa)

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