x
x
x
Ein Mann öffnet die gelbe Plastikverpackung eines Überraschungseis, mit dessen Hilfe in Altenpleen der Bürgermeister gelost wurde.
  • Der Losentscheid in Altenpleen.
  • Foto: picture alliance / dpa/Stefan Sauer

Mit Ü-Eiern: Dorf im Norden lost neuen Bürgermeister aus

Das Ergebnis war eine echte Überraschung: Die Kandidaten für das Bürgermeisteramt von Altenpleen in Mecklenburg-Vorpommern hatten bei der Wahl gleich viele Stimmen erhalten – daher musste das Los entscheiden.

Die Gemeinde Altenpleen nordwestlich von Stralsund hat über ihren künftigen Bürgermeister entschieden. Am Montagnachmittag ist Martin Diedrich (parteilos) als ehrenamtlicher Bürgermeister für die kommenden fünf Jahre ausgelost worden.

Bürgermeister mit Überraschungseiern ausgelost

In der Gemeinde mit knapp 1000 Einwohnern waren er und sein Kontrahent Jens Räbiger (auch parteilos) am Sonntag jeweils auf 204 Stimmen gekommen. Damit musste laut Landeskommunalwahlgesetz das Los entscheiden. Medien hatten über die Patt-Situation berichtet.

„Wir haben Überraschungseier genutzt, beziehungsweise den Inhalt aus den Überraschungseiern – diese gelben Plastikkugeln“, sagte Ines Materna-Braun von der Gemeinde. Man habe sich bei dem Verfahren über das Internet vom Fall einer anderen deutschen Gemeinde inspirieren lassen. „Im Amt gab es dann noch Schokolade.“

Das Gelbe vom Ü-Ei: Neuer Bürgermeister gewählt

Bei der öffentlichen Sitzung am Montag bestimmte Wahlleiter Karsten Röber einen Anwesenden, der in einem Nebenraum die Lose anfertigte. Dieser übergab die Urne mit den beiden Plastikeiern an Röber und verließ daraufhin den Raum. Röber zog zuerst das Los mit Diedrichs Namen und anschließend zur Kontrolle Räbigers Los. Röber hatte zuvor gesagt, ihm sei kein weiterer derartiger Fall aus Mecklenburg-Vorpommern bekannt. Er sprach von einer historischen Sitzung.

Diedrich sagte nach dem Los, er müsse seine Gedanken erst einmal sammeln. „Ich glaub‘, das hat man mir eben auch angesehen“, sagte der 1981 geborene Beamte. Sein Kontrahent sagte, es fühle sich an wie nach einem Mau-Mau-Spiel, bei dem man verloren habe. „Es ist halt so.“

Das könnte Sie auch interessieren: Schikane der Vereins-Chefin? Aufstand in Hamburger Kleingarten

Die Wahl war notwendig geworden, weil der langjährige Bürgermeister Rainer Behrndt (parteilos) aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen zurückgetreten war. Beim ersten Wahlgang vor zwei Wochen hatte sich von vier parteilosen Kandidaten keiner durchsetzen können und mehr als die Hälfte der Stimmen erhalten. Diedrich hatte damals fünf Stimmen mehr als Räbiger erhalten und damit die meisten. (dpa/mp)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp