Kaum Schädlinge: So wirkt sich das Ostsee-Klima auf die Wälder aus
Nicht zu heiß, nicht zu trocken: Das Klima in Mecklenburg-Vorpommern wirkt sich positiv auf die Wälder im Land aus. Ein gezielter Waldumbau soll sie in Zeiten des Klimawandels stärken.
Den Wäldern in Mecklenburg-Vorpommern geht es gut. Schäden durch Borkenkäfer wie in vielen anderen Bundesländern fallen hier im Nordosten nicht ins Gewicht, sagte Heiko Schulz von den Landesforsten MV auf dpa-Anfrage. Allein im Harz in Niedersachsen sind in den vergangenen Jahren große Nadelwald-Gebiete durch die Schädlinge zerstört worden.
„Bei uns liegt der Fichtenanteil insgesamt nur bei 6,5 Prozent des Waldes, das sind knapp 38.000 Hektar“, sagte Schulz, der stellvertretender Sachgebietsleiter für Waldschutz und Waldzustandsüberwachung bei den Landesforsten MV ist.
Waldfläche im Nordosten gestiegen
Nach der Erhebung bei der letzten Bundeswaldinventur sei die Waldfläche im Nordosten auf 582.000 Hektar gestiegen, vor allem durch Aufforstung. Dabei habe man den Anteil von Mischwäldern gezielt gesteigert. Am stärksten verbreitet sei in Mecklenburg-Vorpommern die Kiefer. Der Waldumbau sei wichtig, um die Forsten klimastabiler zu machen.
Durch den Einfluss des Ostseeklimas sei es im Bundesland nicht so warm wie in anderen Teilen Deutschlands, auch gebe es hier eine höhere Luftfeuchtigkeit. „Die Hitzewellen der vergangenen Jahre sind bei uns hier nicht so durchgeschlagen, wir sind durch unser Klima begünstigt“, sagte der Waldexperte.
Die Hoffnungsträger im Klimawandel schwächeln
Auch die Tatsache, dass Mecklenburg-Vorpommern geologisch betrachtet die frischesten Böden habe, trage dazu bei, dass man hier weniger mit Schädlingen zu tun habe als anderswo. Die Schadholzmengen seien gering.
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2024 sei ein günstiges Jahr für den Wald gewesen. Einzig die Douglasien, eigentlich Hoffnungsträger im Klimawandel, würden derzeit etwas schwächeln. Man müsse abwarten, wie sich die zu große Trockenheit im März und April dieses Jahres auswirke. Doch insgesamt zieht Schulz ein sehr positives Fazit: „Der Waldzustand in Mecklenburg-Vorpommern ist gleichbleibend auf relativ hohem Niveau.“ (dpa/mp)
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