Polizisten führen einen Mann ab

Der 28-Jährige ließ sich widerstandslos festnehmen und abführen, nachdem er am Telefon angab, eine 24-Jährige „abgestochen“ zu haben. Foto: Stefan Tretropp

„Ich habe eine Frau abgestochen”: Mann in Ausnahmezustand löst Großeinsatz aus

Große Aufregung in Rostock: Am Montagabend ging ein dramatischer Notruf bei der Polizei ein. Ein 28-jähriger Mann erklärte, eine 24-jährige Frau mit einem Messer „abgestochen“ zu haben. Als die Einsatzkräfte am Tatort eintrafen, ergab sich ein anderes Bild.

Nachdem der Notruf gegen 18 Uhr eingegangen war, rasten sofort mehrere Streifenwagen in die Bertolt-Brecht-Straße. Dort angekommen trafen die Beamten auf einen zitternden und aufgelösten Mann, der sich augenscheinlich in einer psychischen Ausnahmesituation befand, wie Augenzeugen berichteten. Der 28-Jährige legte sich freiwillig auf den Boden und ließ sich widerstandslos festnehmen.

Von dem Opfer fehlte zunächst jede Spur

Zeitgleich trafen auch Rettungswagen und Notarzt am vermeintlichen Tatort ein. Doch als die Einsatzkräfte an der Wohnung des 28-Jährigen ankamen, folgte eine Überraschung: Sie fanden weder Opfer noch Blutspuren vor – nichts deutete auf ein schweres Verbrechen hin. Verdutzt verließen die Retter die Wohnung wieder, sie standen zunächst ratlos vor dem Eingang des Hochhauses. Die wichtigste Frage für alle: Wo ist das Opfer?

Die Beamten ermittelten zu der 24-Jährigen und brachten schließlich ihre Wohnanschrift und Telefonnummer in Erfahrung. Da sie telefonisch nicht erreichbar war, eilten sie zu ihrer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus im Gerüstbauerring im Stadtteil Groß Klein. Auch hier eine Überraschung: Dem vermeintlichen Opfer ging es gut.

28-Jähriger in Rostocker Psychiatrie eingeliefert

Der 28-Jährige befand sich in einer psychischen Ausnahmesituation, er leidet laut Polizei schon länger an einer ernsthaften psychischen Erkrankung. Aufgrund seines Gesundheitszustandes wurden wegen des vorgetäuschten Tötungsdelikts keine Ermittlungen gegen ihn eingeleitet.

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Der Mann kam im Anschluss an die polizeilichen Maßnahmen zur weiteren Behandlung in die Gehlsdorfer Nervenklinik.

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