Frauenpärchen wird aus Theater geworfen – Vorfall sorgt für Kritik
Ein Vorfall am Theater Vorpommern in Stralsund sorgt für Aufsehen. Dabei geht es um zwei Frauen, die sich während eines philharmonischen Konzerts unterhalten und geküsst haben sollen. Davon hätten sich Zuschauer gestört gefühlt und sich in der Pause bei einer Theatermitarbeiterin beschwert, sagte ein Sprecher des Theaters am Montag.
Die Mitarbeiterin habe sich an die Frauen gewandt und sich „mit einer sehr unglücklichen und eigentlich nicht akzeptablen Wortwahl“ geäußert. Offenbar hätten die Frauen dies als Aufforderung zum Gehen verstanden. Zuerst hatte die „Ostsee-Zeitung“ berichtet.
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Das Theater hatte sich bereits auf Instagram für den Vorfall am vergangenen Donnerstagabend entschuldigt. „Das Verhalten der betreffenden Mitarbeiterin entsprach in keinster Weise der Haltung des Hauses als weltoffene, tolerante und der Diversität verpflichteten Einrichtung.“ Man werde sicherstellen, dass sich so etwas nicht wiederhole.
„Dass Gäste des Hauses verwiesen werden, ist natürlich nicht üblich“, stellte der Sprecher klar. Normalerweise müssten Beschwerden weitergegeben und gemeinsam mit den Gästen nach einer Lösung gesucht werden. Man befinde sich mit einer der Betroffenen via Social Media im Austausch. Die Betroffenen hatten laut Sprecher „verständlicherweise“ ihrem Unmut im Internet Luft gemacht. Daraufhin hätten viele Nachrichten das Theater erreicht.
Der Lesben- und Schwulenverband Queer Mecklenburg-Vorpommern wertete den Vorfall als Zeichen mangelnder Akzeptanz etwa für Lesben. „Jetzt kommt es darauf an, dass die Leitung des Theaters den Fall umfassend aufarbeitet und Konsequenzen zieht.“ (dpa/mp)