Auf dem Gebiet des Waldbrandes liegt viel Munition im Boden, immer wieder seien Detonationen zu hören, heißt es vor Ort.
  • Auf dem Gebiet des Waldbrandes liegt viel Munition im Boden, immer wieder seien Detonationen zu hören, heißt es vor Ort.
  • Foto: picture alliance/dpa/Thomas Schulz

Waldbrände in MV breiten sich schnell aus: Lage dramatisch, Dorf evakuiert

Großfeuer-Alarm in Südwestmecklenburg: Auf zwei ehemaligen Truppenübungsplätzen im Landkreis Ludwigslust-Parchim sind am Montag in kurzer Folge Brände ausgebrochen und breiten sich mit großer Geschwindigkeit aus. Insgesamt stehen 120 Hektar Wald in Flammen, es gibt Explosionen. Das weckt Erinnerungen an ein Großfeuer von 2019.

Die Ortschaft Volzrade bei Lübtheen wurde am Montabaned evakuiert vorbereitet. „Das ist hier ist kein Spaß. Die Lage ist dramatisch“, erklärte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus (64) am späten Montagabend. Hunderte Feuerwehrleute waren auch die Nacht über damit beschäftigt, den Brand zu bekämpfen und den Boden zu bewässern, damit sich das Feuer nicht weiter ausbreitet.

Denn das ist auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lübtheen, einem Marine-Arsenal aus dem Zweiten Weltkrieg, ist inzwischen auf 90 Hektar Fläche angewachsen. Auf dem Areal hatte es 2019 den bis dahin größten Waldbrand in der Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns gegeben. Das zweite Feuer bei Hagenow rund 30 Kilometer weiter nördlich ist inzwischen rund 30 Hektar groß. Dort hat ebenfalls ein Wald auf einem ehemaligen Militärgelände Feuer gefangen.

Wieder Waldbrand in Lübtheen – 70 Hektar in Flammen

An beiden Brandorten sind mehrere Feuerwehren im Einsatz. Der Einsatz gilt als schwierig, weil an beiden Orten alte Munition im Boden liegt, die bereits auch detonierte.

Großalarm: Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Lübtheen im südwestlichen Mecklenburg ist am Montag ein Feuer ausgebrochen. dpa
Großalarm: Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Lübtheen im südwestlichen Mecklenburg ist am Montag ein Feuer ausgebrochen.
Großalarm: Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Lübtheen im südwestlichen Mecklenburg ist am Montag ein Feuer ausgebrochen.

Bei Lübtheens Bürgermeisterin Ute Lindenau (SPD) weckt der Waldbrand schlimme Erinnerungen. Ende Juni/Anfang Juli 2019 kämpften damals mehr als 3000 Feuerwehrleute in einer Hitzewelle tagelang gegen die Flammen auf fast 1000 Hektar Fläche. Als Ursache galt Lindenau zufolge Selbstentzündung alter Munition.

Lübtheen: Feuerwehr kämpft erneut gegen Waldbrand

Das alte Marine-Arsenal sei auch jetzt wieder der Ausbruchsort, sagte die Bürgermeisterin. Das Feuer bewege sich in Richtung der Ortschaft Trebs, die zu Lübtheen gehöre. Dort wohnten rund 160 Menschen. Bei dem Großbrand im Sommer 2019 hatten rund 260 Menschen vorübergehend ihre Häuser verlassen müssen.

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Nach dem Brand von 2019 waren Brandschneisen auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz angelegt worden, um künftige Feuer besser eindämmen und Ortschaften schützen zu können. Außerdem wurden mehrere Tiefbrunnen gebohrt, um an ausreichend Löschwasser zu kommen – das war 2019 ein Problem gewesen. Lindenau hofft, dass die Maßnahmen nun helfen. (dpa/mp)

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