Sommertouristen auf der Insel Rügen
  • Die aktuellen Krisen dämpfen die Erwartungen der Tourismusbranche für Ostern (Archivbild).
  • Foto: picture-alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Stefan Sauer

Erst Corona, dann Krieg: Ferien-Branche hofft trotzdem auf Urlauber

Die Osterferien sind traditionell der Aufgalopp der Tourismusbranche in das Jahr. Doch die Pandemie und der Krieg in der Ukraine sorgen für viele Unsicherheiten bei den Anbietern.

„Die seit mehr als zwei Jahren anhaltende Corona-Pandemie und die Folgen des Krieges in der Ukraine trüben die Erwartungen der Tourismusbranche zum Ostergeschäft. Doch gleichzeitig sei auch klar, dass die Menschen verreisen wollen“, sagte der Geschäftsführer des Landestourismusverbands, Tobias Woitendorf.

Derzeit seien viele Quartiere schon gut gebucht und letztlich sei auch mit einer guten Auslastung zu rechnen. Auch schon in den vergangenen Wochen konnten im Land gute Buchungszahlen registriert werden.

Aktuelle Krisen hemmen Erwartungen der Tourismusbranche zu Ostern

Doch die aktuellen Geschehnisse ließen niemanden unbeeindruckt und beeinträchtigen die Stimmung der Menschen. „Unklar ist, wie die sogenannten Hotspot-Regelungen im Nordosten umgesetzt werden“, sagte Woitendorf. Mecklenburg-Vorpommern hat aktuell die bundesweit höchste Sieben-Tage-Inzidenz mit einem Wert von rund 2500. „Diese Infektionsdynamik sorgt für weitere Irritationen.“

Für regionale Hotspots kann es weitergehende Beschränkungen geben, wenn das Landesparlament für diese eine besonders kritische Corona-Lage feststellt. Gleichzeitig würden die teils immensen Preissteigerungen ihre Wirkung zeigen, sagte Woitendorf.


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„Die meisten Häuser sind gut vorgebucht“, bestätigte der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverband e.V in Mecklenburg-Vorpommern, Lars Schwarz. Allerdings könnten einige von ihnen noch die Kapazität nicht wie gewünscht hochfahren, weil die Arbeitskräfte noch fehlten.

„Im Zweifel müssen sie sich mit einer geringeren Auslastung zufriedengeben.“ Aber es werde ein deutliches und positives Zeichen zum Neustart geben. „Dies ist auch notwendig, denn einige Betreiber ließen nach zwei Jahren Corona-Pandemie die Köpfe hängen.“

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Denn die Pandemie habe in der Branche Spuren hinterlassen. Schon nach der Saison 2020 hätten sich rund zehn Prozent der Unternehmen vom Markt abgemeldet. Schwarz ging davon aus, dass es nach dem Jahr 2021 Ausfälle in einer ähnlichen Größenordnung gegeben hat.

Auch die Zahl der potenziellen Mitarbeiter dürfte gesunken sein. „Da ist Ostern der richtige Anlass für das Motto, jetzt wieder richtig durchzustarten.“

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Nach einem schwierigen Jahr 2021 mit einem Rückgang um 13 Prozent auf 4,8 Millionen Übernachtungen geht die Campingbranche derweil davon aus, in diesem Jahr diesen Vorjahresverlust wieder wettmachen zu können.

Die Geschäftsführerin des Campingverbands, Christin Lemcke, rechnete sogar mit einer Nachfrage wie vor der Corona-Pandemie. Die Campingbranche hatte im vergangenen Jahr einen Anteil von 20 Prozent an allen touristischen Übernachtungen in Mecklenburg-Vorpommern. (dpa/mp)

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