Corona-Demos weiten sich aus – Polizei beschlagnahmt Waffen
Im Nordosten reißen die Proteste gegen die strengen Corona-Beschränkungen und eine mögliche Impfpflicht nicht ab. Nun gibt es auch mittwochs etliche Demonstrationen an mehreren Orten in Mecklenburg-Vorpommern. Die Polizei stellte bei einigen Teilnehmern Waffen sicher.
Wie ein Polizeisprecher am Donnerstag sagte, gab es am Mittwochabend neben einer Aktion in Wolgast (Vorpommern-Greifswald) auch erstmals Demonstrationen in Bad Doberan, Gnoien (Landkreis Rostock) sowie in Brüel (Ludwigslust-Parchim). Hauptthema sei der Protest gegen eine mögliche allgemeine Impfpflicht gewesen. Insgesamt wurden rund 2200 Teilnehmer registriert.
Corona-Demo in Wolgast: Einige Teilnehmer bewaffnet
Die größte Teilnehmerzahl wurde mit 1700 Menschen der Polizei zufolge in Wolgast registriert, rund 350 Menschen protestierten nicht angemeldet in Bad Doberan. In Wolgast wurden bei einigen Teilnehmern fünf Schlagschutzhandschuhe, ein Dolch und Betäubungsmittel sichergestellt.

Die Polizei stoppte den Zug mehrmals, weil Mund-Nasen-Schutz nicht getragen wurde. Von einigen Teilnehmern wurden deshalb die Personalien aufgenommen.
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In vielen Teilen Mecklenburg-Vorpommerns, darunter in den Landkreisen Rostock, Vorpommern-Greifswald und Mecklenburgische Seenplatte gibt es wegen hoher Corona-Infektionszahlen und einer hohen Auslastung der für Covid-19-Patienten vorgesehenen Klinikbetten seit Wochen strengere Beschränkungen als in vielen anderen Teilen Deutschlands. So sind unter anderem Schwimmbäder, Theater und Kinos geschlossen. In Gastronomie und Handel gelten weitgehende 2G- und 2G-Plus-Regeln.
Proteste gegen Corona-Maßnahmen in Bad Doberan, Gnoien und Wolgast
Der Bürgermeister von Wolgast, Stefan Weigler, hatte am Mittwoch betont, es gebe das Recht zu demonstrieren und seine Meinung kundzutun. „Nicht zu dulden sind dagegen Drohungen, Beschimpfungen, Beleidigungen oder sogar begangene Straftaten“, sagte der CDU-Politiker. Im Dezember hatte er sich in einem offenen Brief besorgt darüber gezeigt, dass Enttäuschungen und Wut in Hass und Hetze umschlagen.

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Dass in Wolgast mittwochs und nicht – wie an anderen Orten – montags demonstriert wird, nannte Weigler „Demonstrationstourismus“. Am Montag hatten landesweit rund 12.000 Menschen an ähnlichen Protesten teilgenommen. (dpa/mp)
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