Seehunde, Kegelrobben

Seehunde und Kegelrobben liegen auf einer Sandbank vor der ostfriesischen Insel Spiekeroog (Archiv). Foto: Sina Schuldt/dpa

Auf Ferieninsel: Mann scheucht Tiere in Nationalpark auf – um Fotos zu machen

Um Fotos von einer Gruppe Seehunde zu machen, hat ein Mann auf der ostfriesischen Insel Langeoog rund 20 Tiere im geschützten Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer aufgescheucht. Der Mann habe durch das Aufscheuchen besondere Aufnahmen von den Seehunden machen wollen, sagte eine Polizeisprecherin in Aurich. Dazu sei der Mann unerlaubt in die sogenannte Schutzzone 1 am Ostende der Insel gelaufen. 

Diese Zone, auch Ruhezone genannt, ist die größte der insgesamt drei Zonen im Nationalpark. Dort gelten die strengsten Schutzbestimmungen. Die Zone darf das ganze Jahr über nur auf zugelassenen Wegen betreten werden. 

Langeoog: Zeugen alarmierten die Polizei

Zeugen beobachteten von einer Aussichtsplattform, wie der Mann die Seehunde vom Strand ins Wasser trieb, und alarmierten die Polizei. Die Beamten ermittelten anhand der Zeugenhinweise einen 26-Jährigen. Inwieweit der Mann vorsätzlich handelte oder möglicherweise Hinweisschilder versehentlich missachtete, dazu konnte die Polizei keine Angaben machen. Den Mann erwartet nun ein Ordnungswidrigkeitsverfahren und ein Bußgeld.

Die Polizeisprecherin sagte, es komme immer wieder vor, dass Inselpolizisten wegen der Störung von Seehunden gerufen würden – zum Beispiel auch auf Borkum, wo die Tiere auf einer Sandbank nah am Badestrand liegen. Die Polizei weist anlässlich des Falls auf Langeoog darauf hin, dass das Betreten der Ruhezone zum Schutz von Tieren und Pflanzen verboten ist. Die Geburts- und Liegeplätze der Seehunde liegen in der Regel in der Ruhezone. „Die Seehunde sind streng geschützt und dürfen nicht in ihrer Ruhe gestört werden.“

Nach früheren Angaben der Seehundstation in Norddeich (Landkreis Aurich), wo verwaiste Jungtiere und geschwächte Robben aufgepäppelt werden, kommt es immer wieder zu Störungen der Tiere, da Menschen Fotos, etwa Selfies, mit Seehunden machen wollen. 

Abstand zu Seehunden vorgesehen

Wattwanderer, Wassersportler und andere Wattenmeerbesucher sollten weiten Abstand zu Seehunden und Seehundbänken halten. Der Abstand sei nötig, damit die Tiere ausreichend Ruhe haben, sagte Tim Fetting, Leiter der Tierpflege in der Seehundstation Norddeich, kürzlich. Er gab auch einen Tipp, wie groß der Abstand sein sollte: „Den kleinen Finger ausstrecken, dahinter sollte man den Seehund nicht mehr sehen können.“

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Sollte ein Seehund tatsächlich Hilfe benötigen, sollten die Seehundstation in Norddeich oder die Wattenjagdaufseher informiert werden. (dpa/mp)

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