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  • Foto: Patrick Sun

Lernen mit Praxis: Pinneberger Schüler starten ökologisches Unternehmen

Pinneberg –

So mancher Kritiker behauptet, Schüler würden in der Schule nicht praxisnah lernen, mit der Theorie kämen sie im Alltag nicht weit, so die Mahnung. Anders in Pinneberg! Hier wird den Schülern Wirtschaft verständlich gemacht – durch die Gründung eigener Startups. Katharina Kramp hat zusammen mit einigen Mitschülern das Unternehmen „BeeUnique“ gegründet. Das Produkt: Bienenwachstücher.

Die Johannes-Brahms-Schule in Pinneberg arbeitet schon seit einigen Jahren mit den Programmen der IW Junior. Durch die Gründung und eigenständige Führung eines Startups soll den Schülern die komplexe Welt der Wirtschaft verständlich gemacht werden.

Pinneberg: Schüler-Firma stellt Bienenwachstücher her

Katharina Kramp ist 17 Jahre alt und der Vorstand ihres eigenen kleinen Unternehmens. Unter dem Namen BeeUnique stellt es in Eigenarbeit Bienenwachstücher und -taschen her. „Das Produkt sollte ökologisch, sozial und günstig sein. Eher so ein Mitnahmeprodukt“, sagt Kramp. „Unsere Produktionsleitung hatte die selbst auch schon Zuhause und fand die einfach total toll, wir waren davon auch begeistert.“ 

Insgesamt arbeiten elf Schüler in dem kleinen Unternehmen, alle besuchen die elfte Klasse der Johannes-Brahms-Schule in Pinneberg. Einmal die Woche gibt es ein Firmenmeeting. Anwesend ist auch ein Lehrer, der als Schulpate beratend zur Seite steht. „Wir machen das freiwillig noch neben der Schule“, sagt Kramp.

„BeeUnique“ aus Pinneberg: Herstellung läuft in Eigenarbeit

Die Bienenwachstücher bestehen aus einen zurechtgeschnittenen Stoff beschichtet mit Bienenwachs oder als vegane Variante mit Kanaubawachs. Sie können dazu verwendet werden, Brote für die Schule einzupacken oder übrig gebliebenes Essen abzudecken. „Man kann mit eigenen Stoffen kommen oder sich bei uns einen aussuchen“, sagt Kramp. Die Herstellung läuft in Eigenarbeit: Stoffe werden zugeschnitten, genäht, mit Wachs belegt und gebügelt.

Die Bienenwachstücher und -taschen gibt es in vielen verschiedenen Farben, alles Handarbeit.

Die Bienenwachstücher und -taschen gibt es in vielen verschiedenen Farben, alles Handarbeit.

Foto:

Patrick Sun

Und: Die Jungunternehmerinnen bekommen sogar Geld für ihre Arbeit! Aber: „Das ist eigentlich eher symbolisch. Wir bekommen 50 Cent pro Stunde, davon bleiben dann 35 Cent über“, erklärt die 17-Jährige. „So kamen wir das erste mal mit dem Thema ‚Gewinn‘ in Kontakt. Steuern waren total surreal.“

Den größten Erfolg konnten sie in der Vorweihnachtszeit auf dem Pinneberger Weihnachtsmarkt verbuchen. „Da wurden uns die Tücher aus den Händen gerissen“, sagt Kramp stolz. Das sei ziemlich anstrengend gewesen, aber „es hat auch Spaß gemacht und am Ende hat es sich gelohnt.“

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Doch auch hier spüre man die Auswirkungen des Coronavirus. „Produktion und Meetings werden schwierig. Die Großbestellungen sollen vermutlich diese Woche eingestellt werden“, sagt Kramp.

Pinneberger Tafel: Gewinn wird in Honigspende verwandelt

Auch soziale Aspekte sind für die Jungunternehmerin wichtig. „Wir haben bei der Pinneberger Tafel Honig gespendet“, so Kramp. Der kam von einer regionalen Imkerin, 50 Gläser haben sie und ihre Mitschüler selbst befüllt und beschriftet. Bezahlt wurde mit den Einnahmen vom Weihnachtsmarkt. „Die Leute haben sich natürlich total gefreut, jeder sollte eins haben“, sagt Kramp.

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Nach einem Jahr endet das Projekt. Alle Einkünfte, die bis dahin generiert wurden, sollen an ein Projekt gegen das Bienensterben gespendet werden. Welches es wird steht noch nicht fest. Die Gründerin nimmt aus diesem Projekt vieles mit: „Gruppen zu leiten, daraus habe ich viel gelernt“, sagt sie.

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