• Im Hamburger Rathaus wurde ein Corona-Schutzschirm beschlossen.
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Hamburgs Corona-Schutzschirm: Tausende Euro Soforthilfe: Wer jetzt wieviel bekommt

Geschlossene Läden, abgesagte Konzerte und Theateraufführungen, Ausfall von Kursangeboten:  Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Epidemie treffen vor allem Selbstständige und kleine Unternehmen hart, vielen droht die baldige Pleite. Ihnen will Hamburg mit seinem Schutzschirm helfen, ergänzend zu den Maßnahmen der Bundesregierung.

Finanzsenator Andreas Dressel (SPD), Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) und Kultursenator Carsten Brosda (SPD) stellten am Donnerstag das Programm vor: aufgrund der Ansteckungsgefahr in einer Telefonkonferenz.

Der „Hamburger Schutzschirm für Corona-geschädigte Unternehmen und Institutionen“ verspricht eine „schnelle und unbürokratische Hilfe“ insbesondere für kleine und mittlere Betriebe, Freiberufler, private Betreiber kulturelle Einrichtungen sowie für den Sport. „Das ist ein klares Signal an Hamburger Unternehmen, dass Hamburg handelt und hilft“, verkündete Dressel.

Hamburg will Selbstständigen und Klein-Firmen schnell mit Bargeld helfen

Ein zentraler Punkt des Maßnahmenpakets ist die Hamburger Corona Soforthilfe (HCS), die der Senat zusammen mit der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB) leisten will. Es geht um 2500 Euro für sogenannte Solo-Selbständige, also Ein-Mann-Betriebe. 5000 Euro bekommen Klein-Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern. Betriebe bis einschließlich 50 Mitarbeiter bekommen 10.000 Euro, solche mit 51 bis 250 Mitarbeitern erhalten 25.000 Euro.

„Ende der Woche soll es starten“, so Dressel. Dann könnten Anträge gestellt werden. Wie schnell das Geld dann auf dem Konto des Antragstellers ist, konnte er aber noch nicht sagen.

Corona-Hilfe: 25 Millionen Euro für Hamburgs Kultur

Wer in einer unmittelbaren Notlage sei und als Selbstständiger die Miete oder die Krankenkasse nicht mehr zahlen könne, müsse nicht so lange warten, so Westhagemann. In einem solchen Fall könne man beim Jobcenter die bereits bekannte Grundsicherung für Selbstständige beantragen.

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Speziell für Kulturschaffende hat Brosdas Behörde für Kultur und Medien (BKM) ein Hilfspaket im Wert von 25 Millionen Euro geschnürt. Es soll die oft existenzbedrohlichen Schieflagen, die etwa Künstler und Clubbetreiber durch die aktuelle Allgemeinverfügung erleiden, abfedern. Förderfähig sind zum Beispiel Privattheater oder Musik-Clubs.

Hamburg: Sonderkredite für Corona-geschädigte Unternehmen

Um kleine und mittlere Unternehmen zahlungsfähig zu halten, will die IFB zusammen mit der bundesweiten Förderbank, der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) solche Firmen mit einem Kreditvolumen von je bis zu 250.000 Euro ausstatten. Bei Zins- und Tilgungsbedingungen soll der europarechtliche Rahmen maximal im Sinne der Kreditnehmer ausgeschöpft werden.

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Die Finanzämter wollen Unternehmen mit Steuer-Stundungen entgegenkommen und auch Vollstreckungsmaßnahmen verzichten. Voraussetzung ist, dass der Steuerzahler nachweislich durch die Corona-Krise nicht zahlen kann.

Angeschlagene Firmen können Miete stunden lassen 

Unternehmen und Institutionen, die als gewerbliche Mieter in städtischen Immobilien sitzen und von den Corona-Allgemeinverfügungen belastet werden, können ihre Miete auf Antrag bis zu drei Monate zinslos gestundet bekommen. Die Stundungszusage der öffentlichen Immobilienunternehmen Sprinkenhof, GMH, HHLA und LIG gilt ab sofort und ist durch formlosen Antrag möglich.

Auch das Hotel Atlantic hat wegen des Coronavirus vorübergehend geschlossen.

Auch das Hotel Atlantic hat wegen des Coronavirus vorübergehend geschlossen.

Foto:

picture alliance/dpa

Ob auswärtige Schausteller, die aufgrund des Dom-Verbots gewaltige Einbußen hinnehmen müssen, auch Hilfe beantragen können, soll in den nächsten Tagen geklärt werden. Westhagemann brachte die Idee ein, man könne einen Dom im Spätsommer veranstalten und dann auf die Pacht verzichten.

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