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Aus für das legendäre MicMac in Moisburg: Am Freitag begann der Abriss.
  • Aus für das legendäre MicMac in Moisburg: Am Freitag begann der Abriss.
  • Foto: Andre Lenthe

Legendäre Dorfdisco bei Hamburg wird abgerissen – Freibier-Party zum Abschied

Weit bis in die 90er Jahre und darüber hinaus zog eine der größten Dorfdiscos zahlreiche Hamburger Musikfans an: Das MicMac in Moisburg (Landkreis Harburg). Seit Freitagabend ist der legendäre Club endgültig Geschichte – zum traurigen Abschied gab aber noch mal jede Menge Freibier.

Es knirschte und krachte: Dann hob Robin Arbeit, Baggerfahrer von Bösch Tiefbau, um 19.22 das an zwei kurzen Stahlseilen befestigte rosa Logo-Schild vom Dach der Kultdisco. Zuvor hatte Moisburgs Bürgermeister Ronald Doll das MicMac und seine Bedeutung hervorgehoben – von der Gründung 1972 bis zur Schließung im Jahr 2015.

Schon seit 2006 war die Disco mehrfach geschlossen, unter anderem für eine Dachsanierung. Nachdem die Betreiber insolvent waren, gab es 2010 einen neuen Inhaber, der die Immobilie pachtete und dem Schützenverein Moisburg zwei Jahre später abkaufte. Doch seit 2011 gab es dann ständig Anwohnerbeschwerden wegen Lärm, weswegen der Club 2015 doch endgültig dicht machen musste.

MicMac Moisburg: Ein Abschied nach vielen Jahrzehnten

„Wir sind heute eigentlich eine Trauergemeinde“, sagte Ronald Doll zu den 800 Gästen der „Good-Bye-Party“ auf dem ehemaligen Platz der Disco. Er freue sich aber, dass die Fläche nun von den neuen Investoren endlich genutzt werde für den Wohnungsbau. Jetzt geht’s aber erst einmal an den Gebäude-Abriss, der mit dem Schild offiziell beginnt. Für die Abschiedsparty hatten der Investor HS-Immobilien 500 Liter Freibier spendiert. Das kultige Schild soll für einen guten Zweck versteigert werden.

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In den sozialen Netzwerken trauerten wiederum die Fans der Dorfdisco. „Ohne das MicMac würde es mich gar nicht geben, da meine Eltern sich dort kennen lernten“, erzählt Facebook-User Marco Hauschild und postet einen emotionalen Abschiedsbrief. „Mit 14 durfte ich dann selbst in die Teenie-Disco, ab 16 dann direkt nach dem Reinkommen den 24-Uhr-Stempel abgewaschen, um dann den frischen Stempel eines Über-18-Jährigen von dessen Handgelenk zu kopieren“, schwelgt er in Erinnerungen.

„Eigentlich nur gute Erinnerungen an eine wilde Jugendzeit, in der irgendwie noch alles in Ordnung war“, schließt er den Text. „Ich danke dem MicMac für unvergessliche Nächte, die Teil meines Erwachsenenwerdens waren.“ (aba)

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