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Ein Wolf wurde bei einem Unfall in Vorpommern getötet. (Symbolbild)
  • Ein Schäfer möchte die Erlaubnis haben, auf Wölfe zu schießen.
  • Foto: dpa | Christophe Gateau

Wolfsgefahr bei Hamburg: Schäfer will Waffenerlaubnis einklagen

Weil er sich künftig gegen Wolfsangriffe mit einer Flinte wehren möchte, klagt ein Schäfer gegen die Stadt Winsen (Luhe). An diesem Dienstag (10 Uhr) wird der Fall vor dem Verwaltungsgericht Lüneburg verhandelt. Kläger ist Wendelin Schmücker aus dem Landkreis Harburg.

„Damit ich als Berufsschäfer meine Herde schützen und den Tierschutz für meine Tiere wahrnehmen kann, benötige ich eine legale Waffe, um Wölfe abzuwehren“, sagte der 46-Jährige der dpa. Es gehe darum, sich gegen Wölfe zu wehren – und notfalls auch zu töten – , die die Herde angreifen. Der Wolf steht in Deutschland unter strengem Naturschutz, Abschüsse sind bisher nur im Auftrag des Staates und behördlicher Ausnahmegenehmigung erlaubt.

Schmücker klagt auf die Erteilung waffenrechtlicher Erlaubnisse zum Erwerb und Führen einer Flinte im Kaliber 12 sowie auf Erteilung einer Schießerlaubnis, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Eine Entscheidung werde am Nachmittag erwartet. Die Stadt Winsen hatte 2018 entsprechende Anträge abgelehnt. Nach Angaben des Schäfers gab es in der Vergangenheit bereits drei Wolfangriffe auf seine Schafe, beim ersten seien drei Tiere getötet worden, 18 hätten wegen ihrer schweren Verletzungen eingeschläfert werden müssen. Mittel für wolfsabweisende Zäune habe er bisher nicht beantragt, sagte Schmücker. Darin sehe er als Wanderschäfer keinen Sinn.

Schäfer möchte seine Herde vor Wölfen schützen

Über den Umgang mit dem Wolf wird in Niedersachsen seit Jahren erbittert gestritten. Weidetierhalter haben Angst um ihre Schafe, Ziegen, Rinder und Ponys. Wolfsschützer plädieren für Präventionsmaßnahmen wie besondere Zäune und spezielle Herdenschutzhunde.

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Am Wochenende trauerte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach einem mutmaßlichen Wolfsriss um eines ihrer Ponys. „Die ganze Familie ist fürchterlich mitgenommen von der Nachricht“, sagte von der Leyen laut Mitteilung zu dem Angriff. Das Pony stand auf einer Wiese in Burgdorf-Beinhorn bei Hannover. Landesweit gibt es laut niedersächsischem Umweltministerium inzwischen 39 Rudel und vier sesshafte Einzelwölfe. Dies entspreche insgesamt ungefähr 350 Tieren. (dpa)

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