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Gerettet: Die Karstadt-Filiale an der Obernstraße ist der wichtigste Einzelhändler in der Bremer Innenstadt.
  • Gerettet: Die Karstadt-Filiale an der Obernstraße ist der wichtigste Einzelhändler in der Bremer Innenstadt.
  • Foto: imago/Eckhard Stengel

Karstadtfiliale im Norden gerettet — alle Kündigungen zurückgezogen

Aufatmen in Bremen: Die Karstadt-Filiale in der Innenstadt wird doch nicht geschlossen! Wie die Galeria Karstadt Kaufhof GmbH mitteilte, ist das seit 1932 betriebene Warenhaus in bester Lage von der Schließungsliste genommen worden. Eigentlich sollte es zum Januar 2024 geschlossen werden – so wie weitere 43 Filialen in ganz Deutschland.

Der Fortbestand des Warenhauses an der Obernstraße wurde offenbar durch „intensive Verhandlungen“ zwischen dem Kaufhauskonzern und dem Vermieter des Gebäudes, dem Bremer Bauunternehmer Kurt Zech, erreicht. In einer Mitteilung des Konzerns hieß es nun, die Karstadt-Filiale werde weiter der größte und wichtigste Einzelhändler der Bremer Innenstadt bleiben.

Karstadt Bremen: Fläche wird um ein Drittel verkleinert

Allerdings sehe die vereinbarte Lösung vor, die Fläche um ein Drittel zu reduzieren, vollständig zu modernisieren und für die Zukunft attraktiver zu positionieren. Galeria wird demnach zukünftig nur den historischen und seit 2010 denkmalgeschützten Gebäudeteil betreiben. Die vorherige Gesamtmietfläche sei mit über 50.000 Quadratmetern für die heutigen Anforderungen und Rahmenbedingen eines Warenhauses zu groß, hieß es.

Wolfrat Voigt, Präsident der Gustav Zech Stiftung, sagte: „Die Schließung von Galeria, ehemals Karstadt, hätte für die Bremer Innenstadt ein erhebliches Problem mit weitreichenden negativen Auswirkungen dargestellt.“ Daher habe die Stiftung viel unternommen, um den Weiterbetrieb zu ermöglichen.

Nicht nur für die Bürger der Hansestadt, auch für die Mitarbeiter ist das eine gute Nachricht. Laut dem Betriebsrat sollen alle 240 Beschäftigten weiter dort arbeiten. Die Betriebsratsvorsitzende Sabine Dziadek erklärte gegenüber dem Sender Radio Bremen, dass alle Kündigungen, die bereits ausgesprochen worden waren, automatisch zurückgenommen würden.

In Hamburg schließen die Filialen in Wandsbek und Harburg zum 30. Juni

Nicht nur in Bremen herrscht Erleichterung. Auch die Standorte Regensburg am Neupfarrplatz und Dortmund sind von der Schließungsliste des Kaufhauskonzerns gestrichen worden.

Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern hatte Ende vergangenen Jahres erneut Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen müssen und befindet sich zurzeit in einem Sanierungsprozess. Dabei sollten zuletzt 44 der 129 Filialen geschlossen werden. Nach der Einigung mit den Vermietern stehen demnach jetzt noch 41 Filialen auf der Schließungsliste.

In Hamburg werden die Galeria-Standorte in Wandsbek und Harburg zum 30. Juni 2023 geschlossen. Laut Gewerkschaft Verdi verlieren dabei 180 Galeria-Mitarbeiter ihren Job. Ein weiterer Job-Kahlschlag droht beim Stammhaus an der Mönckebergstraße. Dort müssen letzten Meldungen zufolge ein Drittel der 280 Angestellten gehen. Das Insolvenzverfahren des Konzerns ist noch nicht abgeschlossen. (ng)

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