Kater erschossen – Jäger: „Katzen sind kein natürlicher Bestandteil der Natur!“
Kater „Peach“ ist tot. Ein Jäger hat dem Tier von Ruth Duscher quer durch den Kopf geschossen, wie das Röntgenbild zeigt. Das ist legal. Katzen dürfen in Deutschland, Frankreich und Österreich getötet werden, um bedrohte Vogelarten zu schützen. Aus Sicht eines Jägers in Pinneberg sind die Tiere für Deutschlands Wälder eine invasive Spezies.
Hans Wörmke aus Pinneberg gehört zu den Jägern, die Katzen erschießen dürfen. Aus seiner Sicht sind die Tiere für Deutschlands Wälder eine invasive Spezies: „Katzen sind kein natürlicher Bestandteil unserer Natur. Wir haben inzwischen in Schleswig-Holstein 70.000 bis 80.000 verwilderte Hauskatzen. Und die machen erheblichen Schaden in der Natur.“
Hier im nördlichsten Bundesland haben Jäger demnach allein im Jahr 2023 mehr als 2500 Katzen erlegt. Wörmke fordert strikte Regeln für die Besitzer solcher Tiere, beispielsweise die Kastration aller Hauskatzen und eine Leinenpflicht außerhalb von bewohnten Grundstücken, wie sie auch für Hunde gelte.
Neue Arte-Reportage beschäftigt sich mit Abschuss von Katzen
Rechtfertigt der Massentod von Wildtieren den Abschuss der Katzen? Allein in einem Land wie Österreich fallen dem beliebtesten aller Haustiere jedes Jahr bis zu 40 Millionen Vögel zum Opfer, rechnet der Naturschutzbund vor.
Die Arte-Reportage „Re: Jagd auf Katzen?“ am Donnerstag (4. September) um 19.40 Uhr berührt ein emotionales Thema. Ein Problem, für das es keine Lösung zu geben scheint. Immer wieder ein Streitfall: Handelt es sich tatsächlich um ein verwildertes Tier? Das hängt unter anderem von der Entfernung zum nächsten bewohnten Grundstück ab.

Die WochenMOPO – ab Freitag neu und überall, wo es Zeitungen gibt!
Diese Woche u.a. mit diesen Themen:
– Geschafft? Zehn Jahre nach Merkels historischem „Wir schaffen das“ zieht die MOPO Bilanz
– Das Veddel-Inferno: Wie konnte es zum größten Feuer seit zehn Jahren kommen?
– Der schillernde Block-Anwalt: Wie Ingo Bott mit seinem speziellen Auftritt und einer gewagten Strategie in die Verhandlungen geht
– Große Rätselbeilage: Knobelspaß für jeden Tag
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„Die Katze war einfach ein Familienmitglied. So wie unsere Kinder, unsere Hunde“, sagt Duscher. Sie hat „Peach“ einst als halb verhungertes Kätzchen bekommen und mit der Flasche aufgepäppelt. Sie kämpft mit den Tränen.
Der Bezirksjäger habe „Peach“ in einer Lebendfalle gefangen und dann getötet. Er habe den Schuss sofort eingeräumt und sich knapp entschuldigt. Die Österreicherin, eine Tierärztin, ist fassungslos. „Dass da jemand hergeht und es einfach tötet – nur weil er es kann! Das ist das, was ich überhaupt nicht ausgehalten habe.“ Einziger Trost: „Peach“ habe nicht lange gelitten.
Katzentrainerin gibt Kurse zur Leinenführung
Katzentrainerin Anika Moritz ist überzeugt, dass Katzenbesitzer ihre Lieblinge genau wie Hunde trainieren sollten. Um den Jagdtrieb der Vierbeiner im Haus zu befriedigen, hat Anika Moritz ein besonderes Training entwickelt. Außerdem gibt sie Kurse zur Leinenführung.
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Auch sie hat einst selbst eine geliebte Katze verloren. Nun will die Tierverhaltenstrainerin andere Besitzer und deren Tiere vor solch einem Schicksal bewahren. Bis zu sechs Monate kann es dauern, bis sich eine Katze an die Leine nehmen lässt.
„Ich bin überzeugt davon, dass wenn man mehr mit der Katze Gassi geht und es weniger unkontrollierte Freigänger-Katzen gibt, dadurch auch die Sterberate von Katzen deutlich geringer ist.“ Bei 20 Tieren ist das der Trainerin schon gelungen. Vielleicht ein Neuanfang, der Katzen und Wildvögeln helfen kann. (dpa/mp)
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