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  • Unter strengen Auflagen: Ab Samstag, den 1. Mai, dürfen Übernachtungsgäste unter anderem wieder auf die Inseln und Halligen.
  • Foto: picture alliance/dpa

Insel und Halligen: Im Norden: So soll der Urlaub ab Samstag wieder möglich sein

Es wird gehämmert, geputzt und geschraubt: Gastgeber in Nordfriesland bereiten sich auf die ersten Urlauber seit Monaten vor. Ab dem 1. Mai dürfen Übernachtungsgäste wieder unter anderem auf die Inseln und Halligen.

Nordfriesland fährt den Tourismus langsam und unter strengen Auflagen wieder hoch: Am 1. Mai startet der Kreis mitsamt Inseln und Halligen als zweite und wohl größte touristische Modellregion Schleswig-Holsteins. Das Projekt läuft zunächst bis zum 31. Mai mit der Option auf Verlängerung.

Mehrere Tausend kleine und größere Betriebe beteiligen sich nach Angaben des Kreises an der Modellregion. In diesen Tagen bereiten sich unter anderem Gastronomen und Vermieter in Nordfriesland auf den erwarteten Gästeansturm am Samstag vor.

Fähren im Norden: Zwischen 12 und 13 Fahrten pro Tag

Auch die Wyker Dampfschiffs-Reederei (W.D.R.) bietet dann wieder mehr Fahrten zu den Inseln Amrum und Föhr an als bisher. So gibt es im Mai ab Dagebüll täglich zwischen 12 und 13 Abfahrten nach Föhr und Amrum beziehungsweise in der Gegenrichtung zum Festland, wie die Reederei mitteilte. „An stark gebuchten Tagen werden zusätzliche Fähren eingesetzt.“

„Für uns stand nicht eine Sekunde zur Diskussion, dass wir an der Modellregion teilnehmen wollen“, sagte Dominic Cloudt, der gemeinsam mit seiner Frau und einem Geschäftspartner Anfang des Jahres den Campingplatz Dünencamping in Wittdün auf Amrum übernommen hat. Er erwartet am ersten Wochenende gut 50 Anreisen. „Ab Mitte nächster Woche sind wir für das, was wir dürfen, so gut wie ausgebucht.“ Eine der größten Auflagen sei das Thema Testen.

Modellregion Nordfriesland: Alle 2 Tage muss ein neuer Test her

Alle 48 Stunden müssen sich die Gäste in der Modellregion Nordfriesland testen lassen, wer in der Innengastronomie Platz nehmen will, muss ein maximal 24 Stunden altes Ergebnis vorweisen können. Um es seinen Gästen so angenehm wie möglich zu machen, habe man sich entschieden, selbst zu testen, sagte Cloudt. Gemeinsam mit den Betreibern des Hotels Seeblick in Norddorf hat das Dünencamping-Team ein eigenes Testzentrum mit Standorten an den jeweiligen Betrieben gegründet. Rund 10.000 Tests pro Woche können hier insgesamt gemacht werden.

Nicole Hesse vom Hotel Seeblick ist froh über die Modellregion. „Für uns war es die einzige und auch eine gute Möglichkeit zu zeigen, dass sicherer Tourismus möglich ist.“ Sie seien sehr gut, aber nicht zu hundert Prozent ausgebucht, sagte Hesse. Dies sei aber auch gut, um zu schauen, wie es funktioniere. Die „Riesenverantwortung“, die sie auch für den Tourismus insgesamt hätten, sei ihnen schon bewusst.

Insel Sylt: Beliebtes Restaurant ist im Putz-Fieber

Auf der Nachbarinsel Sylt sind die Vorbereitungen ebenfalls im vollen Gang. Bei Jürgen Gosch wird seit Tagen geputzt und gebohrt: „Wir sind hier nur am Saubermachen, ich glaube, ich habe noch nie so viel geputzt wie in diesem Jahr“, sagte der Fischunternehmer, der auf Sylt Läden in List, Westerland und Wenningstedt hat. „Ich habe mich dazu entschieden, an der Modellregion teilzunehmen, da müssen wir jetzt durch.“ Auf die ab Samstag erwarteten Gäste fühlt er sich nach eigenen Angaben gut vorbereitet.

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Jürgen Gosch vor seinem Restaurant auf Sylt. Er und sein Team sind jetzt dabei, das Restaurant für die Urlauber auf Vordermann zu bringen.

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picture alliance/dpa

Auch am Strand vor Westerland ist jetzt wieder mehr Betrieb als in den stillen Lockdown-Monaten. Täglich schaffen Ulrich Hoenack und sein Team Strandkörbe aus dem Winterlager an den Strand.

„Wir geben jetzt Gas: Bis Montag wollen wir 800 Körbe an den Stränden haben“, sagt der Oberstrandkorbwärter der Gemeinde Sylt. Zuletzt hatten sie nur wenige Körbe herausgeholt, weil Urlauber nicht auf die Insel kommen durften. Bis Ende Juli sollen dann alle 4000 Körbe an den Stränden in der Gemeinde stehen.

In der Schleiregion und in Eckernförde dürfen Urlauber bereits seit dem 19. April unter strikten Vorgaben und mit deutlichen Einschränkungen Ferien machen. Weitere Modellvorhaben sind an der Lübecker Bucht und in Büsum (Kreis Dithmarschen) vorgesehen. Die Projekte sollen belegen, dass auch unter Corona-Bedingungen ein sicherer Urlaub möglich sein könne.

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Tourismusminister Bernd Buchholz (FDP) zog eine positive erste Bilanz. „Es läuft glaube ich sehr gut“, sagte er mit Blick auf die Modellregion Schlei/Eckernförde. Und obwohl mit Nordfriesland eine Region mit einer anderen Größenordnung am Start ist, sei er auch da sehr optimistisch, dass das alles positiv laufe. (dpa/maw)

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