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Die Krankenkasse Barmer meldet steigende Scharlach-Infektionen bei Kindern.
  • Die Krankenkasse Barmer meldet steigende Scharlach-Infektionen bei Kindern.
  • Foto: dpa

Im Norden droht jetzt eine heftige Scharlach-Infektionswelle

Nach einem starken Rückgang von Infektionen bei Kindern infolge der Corona-Schutzmaßnahmen droht laut der Krankenkasse Barmer nun eine Scharlach-Welle unter Schülern im Norden. Während der Pandemie war die übliche Scharlach-Welle bei Kindern in der Kita nahezu ausgeblieben.

Nach der Auswertung von Versichertendaten, die auf das gesamte Land hochgerechnet wurden, gab es 2019 rund 3900 Scharlach-Infektionen bei Kindern in Mecklenburg-Vorpommern und 2021 nur noch 510. Dies entspreche einem Rückgang um 87 Prozent, so die Barmer. Das führe jetzt zu einem intensiven Nachholeffekt bei den nun älteren Schulkindern. Hier drohten außergewöhnlich schwere Verläufe.

Auch andere Kinderkrankheiten seien während Corona mit Schul- und Kitaschließungen zurückgegangen. Die Zahl der Infektionen bei Ringelröteln sei zum Beispiel um mehr als ein Drittel gesunken. Mehr Infektionen habe es während der Pandemie hingegen bei der Hand-Fuß-Mund-Krankheit gegeben. Im vierten Quartal 2021 seien mehr als 4500 Kinder im Nordosten von dieser Erkrankung betroffen gewesen – so viele wie nie zuvor, hieß es. Es sei nicht auszuschließen, dass es trotzdem noch einen Nachholeffekt ähnlich wie bei Scharlach geben werde, denn Kinder könnten sich wiederholt anstecken. Auch auf Erwachsene ist die Krankheit übertragbar.

Bei der Barmer sind nach Angaben der Kasse 267.000 Menschen in MV krankenversichert. Das seien 16,6 Prozent der Bevölkerung. Etwa 32.000 Versicherte seien jünger als 15 Jahre.

Krankenkasse: Scharlach-Welle bei Schulkindern im Norden

Wie aus dem Arztreport weiter hervorgeht, stechen zurzeit die Zahlen bei Scharlach auch in Schleswig-Holstein hervor: „Zur Zeit gibt es in Schleswig-Holstein wesentlich mehr Scharlach-Ausbrüche, als wir je vorher beobachtet haben“, sagte Helmut Fickenscher vom Institut für Infektionsmedizin in Kiel gegenüber dem NDR. Allein in der vergangenen Woche seien 216 Meldungen über Scharlach-Ausbrüche gezählt worden – und damit deutlich mehr als in vergleichbaren Zeiträumen in den Jahren vor der Pandemie.

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Der Barmer-Landesgeschäftsführer Henning Kutzbach betonte, Kinder seien die großen Verlierer der Corona-Pandemie. „Sie litten unter vielen Entbehrungen und tragen heute die Konsequenzen für ihre Gesundheit.“ Um solche negativen Effekte für die Zukunft zu vermeiden, müssten die richtigen Lehren aus der Pandemie gezogen werden. Kutzbach forderte Konzepte mit Augenmaß, die im Falle einer Pandemie als eine Art Blaupause vorliegen sollten. (mp/dpa)

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