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Die „Polesie“ wird nach der Kollision mit der „Verity“ vor Helgoland in den Hafen von Cuxhaven geschleppt. Am Bug sind Schäden von dem tödlichen Zusammenstoß zu erkennen.
  • Die „Polesie“ wird nach der Kollision mit der „Verity“ vor Helgoland in den Hafen von Cuxhaven geschleppt. Am Bug sind Schäden von dem tödlichen Zusammenstoß zu erkennen.
  • Foto: AFP/News5/René Schröder

Tödliche Frachter-Kollision vor Helgoland: Warum jetzt in Hamburg ermittelt wird

Nach dem Zusammenstoß zweier Frachtschiffe auf der Nordsee südwestlich von Helgoland geht das Havariekommando vom Tod der vier vermissten Seeleute aus. Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt.

Für die Vermissten gebe es keine Hoffnung mehr, sagte der Leiter des Havariekommandos, Robby Renner, am Mittwochnachmittag. Damit sind bei Kollision der Frachter am Dienstagmorgen insgesamt fünf Seeleute ums Leben gekommen.

Ein Seemann war kurz nach dem Zusammenstoß tot geborgen worden. Zwei Seeleute wurden aus dem Wasser gerettet. „Wir haben es mit vereinten Kräften geschafft, zwei Menschenleben zu retten“, sagte Renner. Er dankte allen Einsatzkräften.

Frachter sinkt nach Kollision: Staatsanwaltschaft Hamburg ermittelt

In der Nacht zu Mittwoch hatten Rettungskräfte mit Schiffen und Hubschraubern das Seegebiet weiter ohne Erfolg abgesucht und die Suche nach den Schiffbrüchigen eingestellt. Auch ein ferngesteuerter Tauchroboter, der am Mittwoch zu dem Wrack des gesunkenen Küstenmotorschiffs „Verity“ abgelassen wurde, fand kein Lebenszeichen.

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Der Unfall der Frachter „Verity“ und „Polesie“ ereignete sich rund 22 Kilometer südwestlich der Hochseeinsel Helgoland und 31 Kilometer nordöstlich der ostfriesischen Insel Langeoog. Wie es dazu kam, ist bislang unklar. Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat die Ermittlungen aufgenommen. Ermittelt werde wegen fahrlässiger Tötung und Gefährdung des Schiffsverkehrs, sagte Sprecherin Liddy Oechtering am Mittwoch.

Dass Hamburg die Ermittlungen führt, ist in der Strafprozessordnung festgelegt, so Oechtering weiter: Alle Straftaten im Bereich des Meeres, für die Deutschland zuständig ist und für die kein anderer Gerichtsstand festgelegt wird, werden aufgrund dieser „Sonderzuständigkeit“ in Hamburg verhandelt.

Der Unfallort liegt in einem der meistbefahrenen Seegebiete weltweit. Denn in der Deutschen Bucht verlaufen laut Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) zwei international eingerichtete Schifffahrtsstraßen in Ost-West-Richtung. (dpa/mp)

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