„Gefahr für Gesundheit“: Ärzte fordern privates Böllerverbot
Verletzungsgefahr und Umweltbelastung – die bunten Explosionen zu Silvester haben auch ihre Schattenseiten. Die Ärztekammer fordert, dem Einhalt zu gebieten, und hat eine Idee.
Rund 100 Tage vor Silvester hat die Ärztekammer Niedersachsen ihre Forderung nach einem privaten Böllerverbot zum Jahreswechsel erneuert. Vorbild für ein Verbot sollen die Niederlande sein, wie der Verband mitteilte. Dort sei von 2026 an privates Feuerwerk verboten. Stattdessen seien zentrale, kommunale Veranstaltungen mit Feuerwerk geplant.
Silvester – eine enorme Mehrbelastung für Rettungsdienste
„Die Niederlande gehen hier genau den richtigen Weg: Sie reduzieren die Luft- und Lärmemissionen deutlich und unterbinden den gewaltvollen Missbrauch von Feuerwerk, wie wir ihn seit Jahren zunehmend erleben“, sagte Ärztekammer-Präsidentin Martina Wenker. Die kommunalen Feuerwerke seien eine gute Alternative „für diejenigen, die auf ein Feuerwerk als Teil des Rituals nicht verzichten mögen“. Auch Drohnenshows könnten Alternativen sein.
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Die Ärztekammer verwies unter anderem auf die Gefahren von Feuerwerk. Feuerwerkstypische Verletzungen, wie amputierte Finger oder Augenverletzungen, würden zum Jahreswechsel in der Regel viermal häufiger festgestellt als im Rest eines Jahres. „Für Ärztinnen und Ärzte, Rettungskräfte und Pflegefachpersonal bedeutet Silvester eine enorme Mehrbelastung – und insbesondere im Rettungsdienst inzwischen oft auch eine Gefahr für die eigene Gesundheit“, sagte Wenker. Verschiedene Umfragen ergaben in den vergangenen Jahren zudem, dass sich eine Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland für ein privates Böllerverbot ausspricht. (dpa/mp)
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