Zwei Einsatzwagen der Feuerwehr Hannover. Auf neue Wagen müssen die Wachten derzeit lange warten, klagt der Landesverband.
  • Zwei Einsatzwagen der Feuerwehr Hannover. Auf neue Wagen müssen die Wachten derzeit lange warten, klagt der Landesverband.
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Feuerwehren im Norden warten teils Jahre auf neue Einsatzfahrzeuge

Die Situation sei „schlimm“: Feuerwehren müssen im Norden lange auf neue Einsatzfahrzeuge warten, warnt der Landesverband Niedersachsen. Manche Wehren warten momentan Jahre. Das sind die Gründe.

„Die Situation in Niedersachsen ist wie in ganz Deutschland schlimm“, sagte Bernd Fischer vom Landesfeuerwehrverband Niedersachsen. Die Verzögerungen beobachte er seit Mitte des Jahres 2020, kurz nach dem Ausbruch der Corona-Krise.

Feuerwehrautos: Viele arbeiteten mit veraltetem Gerät

Der Ukraine-Krieg habe die Situation am Anfang des Jahres noch einmal verschärft, so Fischer. Materialengpässe würden momentan zu Lieferzeiten von bis zu 14 Monaten allein bei den Fahrgestellen führen. Vor der Corona-Krise waren es im Durchschnitt drei Monate. Erst nach deren Auslieferung könne der bei jedem Fahrzeug individuelle Sonderaufbau mit allen feuerwehrtechnischen Ausstattungen wie Pumpen und Gerätefächern erfolgen, was noch einmal bis zu einem Jahr dauern könne.

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„Viele Feuerwehren müssen so momentan mit veraltetem Gerät arbeiten,“ sagte Fischer. Die Nutzungsdauer von Fahrzeugen ist in den niedersächsischen Kommunen unterschiedlich. Meist bleiben sie allerdings deutlich länger als 20 Jahre im Einsatz. Die Lieferschwierigkeiten betreffen alle Arten von Feuerwehrfahrzeugen, besonders seien jedoch die größeren und technisch anspruchsvolleren Löschfahrzeuge und Drehleitern betroffen.

Die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren in Niedersachsen sehe er allerdings nicht gefährdet. Die meisten Fahrzeuge und Geräte seien gut gepflegt. Vielmehr sei es vielerorts ein Geldproblem, weil ältere Fahrzeuge länger instandgesetzt werden müssen und die Preise ihrer Nachfolger immer weiter steigen. Bei der Berufsfeuerwehr sieht die Situation etwas entspannter aus als bei den Freiwilligen Feuerwehren. Dort werden Fahrzeugbeschaffungen langfristiger geplant. (dpa/ncd)

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