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Ein Mann schiebt vor dem Café Kaffeebeere in der Fußgängerzone einen Kinderwagen.
  • In der „Kaffeebeere“ dürfen seit einigen Tagen keine Kinder mehr unter zehn Jahren in den Innenbereich gehen.
  • Foto: dpa

„Geht einfach nicht“: Warum in diesem Café im Norden Kinder unerwünscht sind

In einem Café in der ostfriesischen Kleinstadt Esens dürfen seit einigen Tagen keine Kinder mehr unter zehn Jahren in den Innenbereich gehen. Grund dafür seien aber nicht die Kinder selbst, sondern Eltern, die sich nicht um sie kümmerten, sagte Inhaber Martin Helwig. „Einige Eltern überlassen die Kinder sich selbst, das geht in der Gastronomie einfach nicht.

Seit Ende Juli sollen Familien mit kleineren Kindern den Innenraum der „Kaffeebeere“ meiden. Das stehe zwar auf keinem Schild. Die Gäste würden aber „sehr, sehr nett“ darum gebeten, sagte Helwig. Im Außenbereich sind ihm zufolge alle herzlich willkommen. Mehrere Medien haben über die Entscheidung des Betreiber-Ehepaars berichtet.

„Kaffeebeere“ in Esens (Niedersachsen) will keine Kinder

Dieser Beitrag bei Facebook, in dem das Paar den Schritt begründet, löste unterschiedliche Reaktionen aus. In Kommentaren wurde Empörung geäußert, aber auch Zustimmung. In anderen Bundesländern gab es zuvor ähnlich umstrittene Entscheidungen von Cafés oder Restaurants.

Moin, wir haben seit eben spontan für mindestens Heute geschlossen. Was ist passiert? Bei einer Familie mit zwei…

Posted by Kaffeebeere on Friday, July 22, 2022

Das Paar bezeichnet die Situation selbst als „superschade“. Sie hätten vor wenigen Tagen aber einen Vater wegen tobender Kinder angesprochen. Als der Mann geantwortet habe, es sei „doch nichts passiert“, sei eine Reaktion nötig gewesen. Die Inhaber schlossen nach eigenen Angaben spontan und gaben ihr weiteres Vorgehen am Tag darauf bekannt. „Das bleibt jetzt auch so“, sagte Helwig.

Zweifel am Erfolg einer solchen Maßnahme äußerte der Hotel- und Gaststättenverband Niedersachsen (Dehoga). „Ich bin da skeptisch“, sagte Geschäftsführer Rainer Balke. Gastronomen seien grundsätzlich für ihr Handeln selbst verantwortlich, so lange sie nicht jemanden rechtswidrig diskriminieren. Von solchen Ausschlüssen rate er aber wegen der öffentlichen Diskussionen und der Breitenwirkung eher ab.

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Der Dehoga-Chef betonte auch, dass es sich um Einzelfälle handele, wenn Situationen mal eskalierten. „Tobende Kinder mit ignoranten Eltern sind sicher kein Massenproblem in der Gastronomie“, sagte er. (dpa/mp)

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