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Panorama des Eutiner Sees
  • Der Eutiner See, im Hintergrund das Schloss
  • Foto: www.ostsee-schleswig-holstein.de_Oliver-Franke

Gastro-Sterben in Ostholstein: Darum schließen so viele Hofcafés und Restaurants

Sie sind beliebt bei Tagesausflüglern aus Hamburg: die Hof-Cafés in Ostholstein. Oft idyllisch gelegen servieren sie hausgemachte Torten oder Mahlzeiten aus regionalen Zutaten. Nun müssen sich die Touristen umgucken: Ein Lokal nach dem anderen macht dicht. Fast alle aus dem gleichen Grund.

Wie die „Lübecker Nachrichten“ berichten, öffnet der „Seepavillon“ Wilmsdorf am 15. Januar zum letzten Mal seine Türen. Das Café war berühmt für seine Bratwurst aus selbstgejagtem Wild, für seinen Grünkohl und die üppigen Tortenstücke zum Kaffee oder zur Nachspeise.

Seepavillon, Kupferkanne, Seelord, Blues Restaurant – in Ostholstein gehen die Lichter aus

Jedes Wochenende kamen rund 300 Gäste in das Lokal in der Gemeinde Ratekau. Doch das Problem liegt woanders. „Wir finden einfach kein Personal mehr“, erklärte Inhaber Christian Behr der Zeitung. Mit den wenigen Angestellten sei der Betrieb nicht mehr aufrecht zu erhalten.

Ähnlich sieht es auch in anderen Orten in Ostholstein aus. Ende Oktober schloss das Café Achter de Mur in Bosau nach 32 Jahren. Und die Betreiber der „Kupferkanne“ in Luschendorf gaben im September auf Facebook ebenfalls ihre Schließung aus „persönlichen und organisatorischen“ Gründen bekannt. Seit 1. Oktober werden die Räume nur noch für Feiern oder Firmenevents vermietet. 

Personalnot und Energiekosten: Zahlreiche Betriebe geben auf

„Danke und Tschüss – wegen Betriebsaufgabe geschlossen“, heißt es auch auf einem Schild vor dem Eingang des „Seelord“ in Timmendorfer Strand, das kürzlich ebenfalls aufgab. In Bad Schwartau stehen die Besucher des „Blues Restaurant“ seit 15. Oktober vor verschlossenen Türen.

„Mit viel Herz und Hingabe haben wir in den vergangenen fast drei Jahren versucht, gegen die Umstände von Covid und die aktuellen Folgen des Ukraine-Russland-Konfliktes anzukämpfen. Wir müssen uns heute leider eingestehen, dass wir diesen Kampf vorerst verloren haben“, heißt es auf der Internetseite des Restaurants. Ein kostendeckender Betrieb sei unmöglich.

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Die Personalnot, die Energiekosten, die Mietpreise – sie verhindern auch, dass schon länger leer stehende Restaurants eine Wiederbelebung erfahren. So sucht der Restaurant- und Cafébetrieb im Eutiner Schloss weiter nach einem neuen Betreiber. Einen kleinen Lichtblick gibt es für das „Uklei Fährhaus“ in Eutin-Sielbeck. Das Lokal am Kellersee wurde von der Hahn & Müller Immobilien GmbH gekauft. Geschäftsführer Thies Hahn erklärte gegenüber den „Lübecker Nachrichten“: „Auf jeden Fall soll dort wieder Gastronomie und Hotellerie angesiedelt werden.“ (mp)

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