x
x
x
Förderbänder des Fischwerkes EuroBaltic
  • Förderband im Fischwerk EuroBaltic auf Rügen, das seinen Betrieb bald einstellen muss.
  • Foto: dpa | Stefan Sauer

Früher größter Fischverarbeiter Europas: Produktion im Norden eingestellt

Einst hat die Euro-Baltic Fischverarbeitungs GmbH auf Rügen 50.000 Tonnen Hering jährlich verarbeitet. Doch Überfischung und Verschmutzung der Ostsee ließen den Bestand der einst riesigen Heringsschwärme dramatisch einbrechen. Jetzt muss das Unternehmen die letzten Mitarbeiter entlassen.

Einer der ehemals größten Fischverarbeiter Europas in Sassnitz auf Rügen stellt die Produktion ein. Es seien Teilschließungen notwendig, teilte die Euro-Baltic Fischverarbeitungs GmbH am Montag mit. Einige Bereiche seien bereits geschlossen, andere sollen ab kommendem Mai stillgelegt werden. Nach Aussage des Geschäftsführers Uwe Richter soll nur das Logistik- und Kühlhausgeschäft bleiben. Hier wolle man mit anderen Verarbeitern zusammenarbeiten und so die 20.000 Tonnen Lagerkapazität am Standort nutzen.

Fischverarbeiter Rügen: Euro-Baltic schließt

Mit der Schließung der Produktion ab kommendem Mai müssten 26 bis 28 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehen. Damit blieben 25 bis 30 am Standort auf Rügen. Die schon vorhandene Rohware solle noch verarbeitet werden, das beinhaltet beispielsweise noch Hering, der vor Ort mariniert wird.

Nach Aussage Richters hatten in Hochzeiten 120 Festangestellte und bis zu 100 Saisonkräfte in dem Werk gearbeitet. Sie hätten jährlich bis zu 50.000 Tonnen frisch gefangenen Hering verarbeitet.

Bereits im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen als letztes in Deutschland die industrielle Erstverarbeitung frisch gefangenen Herings eingestellt. Als Grund hatte das Unternehmen unter anderem die strengen Fangbeschränkungen genannt. Außerdem gebe es weniger Nordsee-Hering, weil die Briten nach dem Brexit ihre Meeresgebiete alleine befischen. Schon damals kam es zu Personalabbau.

Das könnte Sie auch interessieren: Das sind Hamburgs beste Fischläden – eine Theke schafft Rekord!

Trotz der Umstrukturierung habe sich gezeigt, dass der Betrieb künftig nicht wirtschaftlich weitergeführt werden könne, hieß es nun in einer Mitteilung. Gründe hierfür seien insbesondere stark gestiegene Kosten für Energie, Personal und Rohstoffe. (dpa/mp)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp