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Polizisten ermitteln auf der Autobahn 7 nach einem vermuteten Tötungsdelikt.
  • Polizeibeamte und Einsatzkräfte stehen auf der A7. Vor dem Auto liegt die Leiche der 32-Jährigen, die nach der Flucht aus dem Auto von einem Laster überrollt wurde. (Archivbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/dpa-tmn/Benjamin Nolte

Eigene Frau auf A7 überrollt – Mord-Vorwurf gegen Ehemann

Zunächst sieht alles nach einem Verkehrsunfall aus, als die Polizei an einem Novembermorgen zu einem Einsatz auf die A7 bei Schleswig gerufen wird. Doch bald steht fest: Es handelt sich um ein Gewaltverbrechen. Nun steht ein 34-Jähriger wegen Mordes vor Gericht.

Wegen Mordes an seiner Ehefrau muss sich ab Montag ein 34 Jahre alter Mann vor dem Landgericht Flensburg verantworten. Er soll im November 2021 auf dem Standstreifen der A7 bei Lürschau nahe Schleswig mindestens 24 Mal mit einem Messer auf die 32-Jährige eingestochen haben, um sie zu töten. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft ist die Frau dann in Panik auf die Fahrbahn geflüchtet, dort von einem Lastwagen erfasst worden und auf Grund der schweren Verletzungen gestorben. Dem zur Tatzeit 33-Jährigen wird vorgeworfen, er habe aus Rache beschlossen, seine Frau zu töten, um seine gekränkte Ehre wieder herzustellen. Er habe sich mit den Trennungsabsichten seiner Ehefrau nicht abfinden können.

Frau auf A7 bei Schleswig überrollt: Mordprozess gegen Ehemann startet

Den Angaben zufolge ist der Angeklagte, der ebenso wie seine Frau aus Syrien stammt und in Dänemark gemeldet war, in der Vergangenheit bereits mehrfach gewalttätig gegenüber der Frau gewesen.

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Rückblende: Die Polizei wird am 20. November 2021 am frühen Morgen zu einem Verkehrsunfall auf der A7 bei Lürschau nahe Schleswig gerufen. Als die ersten Beamten wenig später vor Ort eintreffen, finden sie eine leblose Frau. Schnell ist klar: Sie ist möglicherweise Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Aus dem Unfallort wird ein Tatort, die Autobahn wegen der umfangreichen Spurensuche und Spurensicherung zwischen der Anschlussstelle Tarp und Schuby in Fahrtrichtung Hamburg mehrere Stunden gesperrt. Der Mann ließ sich am Tatort widerstandslos festnehmen. Er kam zunächst in ein psychiatrisches Krankenhaus und später in Untersuchungshaft.


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Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, dass er auf Höhe des Ortes Lürschau gegen 5.13 Uhr auf dem Standstreifen angehalten und mit einem Messer mindestens zwei Dutzend Mal auf seine Frau eingestochen hat, um sie zu töten. Sie habe sich dann vom Beifahrersitz zunächst auf die Rückbank geflüchtet. Dort sei sie vom Angeklagten erneut mit dem Messer bedroht oder verletzt worden. Später soll er sie in Richtung Fahrbahn gedrängt und ihren Tod dabei zumindest in Kauf genommen haben. In Panik sei sie auf die Fahrbahn geflüchtet, dort von einem Lkw erfasst worden und auf Grund der schweren unfallbedingten Verletzungen noch am Unfallort gestorben. Der Lkw-Fahrer konnte nicht ermittelt werden.

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Nach Angaben des Gerichts haben sich neun Angehörige der Frau dem Verfahren als Nebenkläger angeschlossen. Für die Verhandlung sind zunächst 22 Prozesstage bis Anfang Oktober angesetzt worden. (dpa/jek)

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