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  • Foto: Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel

Ein halbes Jahr verschollen: Kostbares Messgerät wieder aufgetaucht

Kiel –

Dieser Fall sorgte für viele Spekulationen: Wurde die Meeres-Messstation des Kieler  Geomar Helmholtz-Zentrums geklaut? Wurde die 300.000 Euro teure Gerätschaft weggeschwemmt? Nun ist der 770-Kilo-Koloss wieder aufgetaucht – und das nur 200 Meter von der ursprünglichen Position entfernt.

Am 21. August um 8.15 Uhr kam das letzte Signal der Messstation – Taucher, die die Ursache erkunden sollten, fanden vor Ort nur noch ein abgerissenes Kabel an der Messstelle. Sonarbilder zeigten Schleifspuren, doch das Gerät blieb verschollen – vorerst.

Kiel: Messgerät nach einem halben Jahr in der Ostsee gefunden

Wie der „NDR“ berichtet, wurde nun das Meeres-Messgerät mithilfe von Echoloten eines Schiffes vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie gefunden, zumindest der mit Sensoren bestückte Teil der Anlage.

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Die Suche nach dem Messgerät gestaltete sich als schwierig, da in diesen Tiefen kein GPS-Signal funktioniert. „Bei den Sichtverhältnissen in der Ostsee ist das schon die Nadel im Heuhaufen“, so Geomar-Mitarbeiter Martin Steen. Nun können die Forscher jedoch einen Erfolg verbuchen: Sie fanden das Observatorium in 20 Metern Tiefe, knapp 200 Meter von dem ursprünglichen Standort entfernt:

Meeres-Messgerät liefert Daten für die Forscher des Geomar Helmholtz-Zentrums

Das Messgerät lieferte den Kieler Meeresforschern vom Geomar Helmholtz-Zentrum seit Jahren Daten über Salzgehalt, Methankonzentration, Strömungsrichtungen, Temperatur und vieles mehr – das Gerät hat einen Wert von ca. 300.000 Euro. Die Sensoren des Geräts seien jedoch stark beschädigt oder fehlen. Was mit dem gefundenen Messgerät passiert, ist bisher noch unklar: „Da unsere Versicherung den Schaden bereits beglichen hat, müssen wir mit ihr klären, was jetzt mit dem gefundenen Gestell wird“, so der wissenschaftliche Koordinator der Messstation Hermann Bange zum NDR.

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Wie das Observatorium von seinem Standort getrennt wurde, ist nach wie vor unklar. Eine Spekulation von Geomar ist, dass in dem Sperrgebiet ein Fischerboot illegal mit einem Schleppnetz unterwegs gewesen sei, so der NDR. (mp/vd)

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