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Ein Ei gehört bei vielen Menschen zu einem gemütlichen Frühstück dazu – doch das hat seinen Preis. (Symbolbild)
  • Ein Ei gehört bei vielen Menschen zu einem gemütlichen Frühstück dazu – doch das hat seinen Preis. (Symbolbild)
  • Foto: dpa-tmn | Christin Klose

Eier werden deutlich teurer – Schuld sind die Amerikaner

„Noch ’n Toast, noch ’n Ei, noch ’n Kaffee, noch ’n Brei, etwas Marmelade, etwas Konfitüre.“ Wenn es nach den Gebrüdern Blattschuss geht, sieht so ein gutes Frühstück aus – viele Menschen würden dem wohl zustimmen. Bloß das Frühstücksei wird langsam aber sicher zum Luxus. Denn in den Ställen sind aktuell nur wenige Legehennen, während die Nachfrage nach Eiern weltweit hoch ist – steigende Preise inklusive.

Geflügelhalter rechnen mit weiter steigenden Eierpreisen in Deutschland. Vor Weihnachten dürften nach Einschätzung der Erzeuger vor allem die preisgünstigen Eier aus Bodenhaltung teurer werden. „Bei den preiswerten Eiern wird es am ehesten knapp“, sagte der Präsident des Zentralverbands der deutschen Geflügelwirtschaft, Friedrich-Otto Ripke.

Futtermittel und Hennen lassen Eierpreise steigen

Bei den teureren Eiern aus Biohaltung oder aus Freilandhaltung rechne er derzeit nicht mit knapper werdender Ware. Zuletzt seien die Kunden wegen der hohen Inflation sehr preissensibel gewesen und hätten eher zur günstigeren Ware gegriffen.

Mehrere Faktoren verteuern derzeit die Eierpreise: Die anhaltende Geflügelpest sorgt für einen geringeren Legehennenbestand in Europa. Wegen der hohen Futtermittelkosten haben nach Branchenangaben viele Betriebe ihren Tierbestand reduziert. Schließlich habe der Ausstieg aus dem Kükentöten die Preise für Junghennen stark steigen lassen, sagte Ripke: „Der Junghennenpreis hat sich verdoppelt.“

Wegen der Geflügelpest könnten auch Länder wie die Niederlande nicht mehr genügend Bodenhaltungseier liefern. Der Selbstversorgungsgrad bei Schaleneiern liegt Ripke zufolge in Deutschland bei knapp über 70 Prozent. Der Rest werde importiert und stamme zu 70 Prozent aus den Niederlanden.

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Die geringere Zahl an Legehennen treffe derzeit auf eine starke weltweite Nachfrage nach Eiern, sagte der Vorsitzende des Bundesverbandes Ei, Henner Schönecke: „Es ist so, dass derzeit die Amerikaner in Europa Eier kaufen, weil sie selber nicht genügend haben.“ Da überlege jeder Produzent, wohin er seine Eier verkaufe. Das könne dazu führen, dass im Lebensmitteleinzelhandel bestimmte Eier im Sortiment fehlen. Situationen wie in Großbritannien, wo Discounter teils den Kauf auf ein bis zwei Packungen pro Kunde begrenzt hätten, seien in Deutschland aber nicht zu erwarten.

Wegen des Verzichts auf das Kükentöten seien die Eierpreise bereits im vergangenen Jahr um zwei Cent pro Ei gestiegen. In diesem Jahr komme nochmals eine Steigerung um zwei Cent pro Ei hinzu aufgrund der gestiegenen Futterkosten. „Die günstigsten Eier liegen heute bei 1,99 Euro pro zehn Stück“, sagte Schönecke. Wegen der Geflügelpest und der damit verbundenen Stallpflicht für Legehennen in den betroffenen Regionen sei damit zu rechnen, dass im neuen Jahr auch Eier aus Freilandhaltung knapper werden. (dpa/mp)

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