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Diese Säulen wurden im Norden an verschiedenen Badeseen aufgestellt und sollen für mehr Sicherheit sorgen.
  • Diese Säulen wurden im Norden an verschiedenen Badeseen aufgestellt und sollen für mehr Sicherheit sorgen.
  • Foto: picture alliance/dpa/Hauke-Christian Dittrich

Diese Säule kann Leben retten – doch in Hamburg gibt es sie nicht

Die heißen Temperaturen locken viele für eine Abkühlung an die Badeseen. Doch was, wenn bei einem Notfall das Handy im Auto liegt? In Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen sorgen jetzt Notrufsäulen für mehr Sicherheit beim Badevergnügen. In Hamburg sind derzeit noch keine geplant.

Man kennt sie eigentlich von Autobahnen, doch im Norden kommen sie vermehrt auch an Badestellen zum Einsatz: Über Notrufsäulen sollen Ersthelfer bei Unfällen am Wasser zügig Rettungskräfte alarmieren können.

Schleswig-Holstein: 30 Notrufsäulen an Seen und Stränden

Rund 30 Stück haben die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und die Björn-Steiger-Stiftung seit Projektstart 2019 bereits in ganz Schleswig-Holstein an Stränden und Badeseen aufgestellt. Bislang sind sie beispielsweise in Itzehoe, Pelzerhaken, Flensburg oder Eckernförde zu finden. Neue Vorhaben gibt es etwa in Kiel, Pinneberg und St. Peter Ording, sagt Andreas Mihm von der Björn Steiger Stiftung, auf deren Initiative die Notrufsäulen zurückgehen.

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In Mecklenburg-Vorpommern, direkt an der Ostsee und am Schmachter See in und um Binz auf Rügen gibt es seit Projektstart inzwischen neun rot-weiße Säulen. Eine weitere findet sich in Trassenheide auf der Insel Usedom. Insgesamt gibt es elf Säulen.

In Niedersachsen gibt es sechs solcher rot-weißen Alarmmelder an Badestellen. Die erste wurde in Stuhr bei Bremen aufgebaut. Weitere sind an Badestellen in der Gemeinde Südbrookmerland (Kreis Aurich) und in Quakenbrück (Kreis Osnabrück). Drei weitere Melder wurden in den vergangenen Monaten in der Gemeinde Moormerland im Kreis Leer installiert. In allen drei Bundesländern sollen noch weitere folgen.

Badeunfall: Auf Knopfdruck Notruf

Handys würden von Ausflüglern oft nicht mit zum Baden an Seen oder Flüsse genommen, sagt Mihm. Die Alarmmelder, die sowohl an bewachten als auch unbewachten Stränden und Seen stehen, könnten daher im Notfall wertvolle Zeit sparen und so Leben retten.

Das Prinzip sei ähnlich wie bei den Notrufsäulen an Fernstraßen, erklärte Mihm. Per Knopfdruck kann ein Notruf an die örtliche Rettungsleitstelle übermittelt werden. „Das funktioniert sogar da, wo es nur ein schwaches Handynetz gibt“, sagte Mihm. Alle Säulen seien mit einer speziellen Mobilfunk-Technik ausgerüstet. Strom aus einem eingebauten Solarpanel halte die Säule rund um die Uhr einsatzbereit. Bei einem Notruf ist der Standort der Säule der Leitstelle unmittelbar bekannt. „Die Rettungskräfte wissen da schon auf den Meter genau, wo sie hinmüssen“, erklärte Mihm.

In Hamburg gibt es noch keine Notrufsäulen für Badende

Bundesweit gibt es inzwischen mehr als 200 Säulen. In Hamburg gab es nach Angaben der Stiftung bislang noch keine Nachfrage. Nach Angaben von Mihm kostet eine Säule rund 5000 Euro, der Unterhalt im Jahr noch einmal 400 Euro. Die Kosten werden von der Stiftung oder den Gemeinden getragen.

Wie genau die Notrufsäulen genutzt werden, kann die Stiftung nicht sagen. Weitere Melder könnten schon bald folgen, denn die Einsatzmöglichkeiten seien groß. Nicht nur bei Badeunfällen werde schnelle Hilfe benötigt, auch bei Unfällen von Wassersportlern oder im Winter bei Einbrüchen auf einer halb-gefrorenen Eisdecke könnten die Melder lebensrettend sein. (dpa/sr)

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