Priester aus dem Norden will 72 Stunden zum Papst radeln
Ohne Schlaf, bei Wind und Wetter: Ein Priester aus Bremen will innerhalb von 72 Stunden zu Papst Leo XIV. nach Rom radeln. Vor ihm liegen 1630 Kilometer. Mit der XXL-Radtour möchte er krebskranken Kindern Mut machen.
Pawel Nowak (39), katholischer Priester aus Bremen, will innerhalb von 72 Stunden zu Papst Leo XIV. nach Rom radeln. Mit der 1630-Kilometer-Tour will er Spenden für das Kinderhospiz „Löwenherz“ in Syke bei Bremen sammeln, wie der polnische Priester der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Rom sagte.
„Verrückt, aber nicht verantwortungslos“
Nowak startet am Samstag vom Dom in Hildesheim und will am Dienstag im Vatikan ankommen – ohne Schlaf. Am Mittwoch will er dem Papst bei der Generalaudienz Briefe der jungen Patienten aus dem Hospiz überreichen. „Natürlich fahre ich, um Spenden zu sammeln, aber ich möchte auch, dass die Kinder sehen, dass ich auf der Strecke kämpfen muss gegen Müdigkeit, Wind, Regen oder Hitze“, sagte Nowak der Katholischen Nachrichten-Agentur. „Das soll eine Inspiration für sie sein, sich ebenfalls anzustrengen gegen den Krebs“, so der Priester, der aus der Nähe von Krakau stammt und seit 2014 im Bistum Hildesheim arbeitet.

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„Trainieren kann man nicht, so lange ohne Schlaf zu sein. Das wird sicher hart“, sagte Nowak. Wenn alles klappt, hat er in Rom einen Zeitpuffer von 24 Stunden bis zur Papst-Audienz. „Es ist auch alles vom Wetter abhängig. Vielleicht kommt unterwegs ein Gewitter, das könnte ich dann für ein paar Stunden Schlaf nutzen“, so seine Überlegung. „Ich bin zwar verrückt, aber nicht verantwortungslos.“
Auf die Idee der Benefiztour sei er wegen des laufenden Heiligen Jahrs der katholischen Kirche gekommen. „Außerdem werde ich in diesem Jahr 40, und ich stelle mich gerne immer größeren Herausforderungen“, sagte Nowak, der 2010 im Bistum Tarnow nahe Krakau zum Priester geweiht wurde. „Bei der Umrundung des Bistums Hildesheim vor einem Jahr habe ich 1200 Kilometer in 54 Stunden und ohne Schlaf geschafft. Ich hoffe, bis Rom schaffe ich es jetzt auch.“
Rosa Rennrad des Radrenn-Stars Pogacar
Dabei schwört der Geistliche auf Profi-Ausrüstung: Nowak will auf seinem rosafarbenen Colnago in die Ewige Stadt einziehen, genau das gleiche Model, auf dem Tadej Pogacar 2024 den Giro d’Italia gewann. Dass Papst Leo XIV. im Juni die Giro-Fahrer im Vatikan empfing und dabei eine Kopie des rosa Siegertrikots „Maglia Rosa“ bekam, habe ihn sehr gefreut.
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Auf seiner Ultra-Tour nach Rom wird er von mehreren Familien seiner Gemeinde in Begleitfahrzeugen mit Ersatzrädern, Proviant und Kleidung versorgt. Außerdem will sich Nowaks Familie die Papst-Audienz nicht entgehen lassen: Seine Eltern und sein Bruder reisen eigens aus Polen an. (dpa/mp)
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