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Mensche nsitzen auf einer mehrteiligen Skulptur
  • Das Mahnmal soll auch zum Verweilen einladen.
  • Foto: Usha Seejarim

Bremen bekommt ein Mahnmal für Opfer von Brechmittel-Einsatz

Ein Gedenkort soll an die Zeit der Brechmittelvergabe in Bremen von 1991 bis 2005 erinnern, insbesondere soll an den Asylbewerber Laye-Alama Condés aus Sierra Leone gedacht werden, der am 7. Januar 2005 an den Folgen dieser mittlerweile verbotenen Praxis verstarb. Das Mahnmal wurde von der südafrikanischen Künstlerin Usha Seejarim entworfen und bildet sich aus den Buchstaben für das englische Wort „Force“ (Gewalt).

Die begehbare Skulptur soll auf einer leicht abfallenden Bodenfläche neben dem Gerhard-Marcks-Haus errichtet werden. Die Künstlerin will einerseits auf die mit Gewalt durchgeführte Vergabe von Brechmitteln verweisen, anderseits nimmt sie Bezug auf aktuelle Diskurse über Polizeigewalt und Anti-Schwarzen-Rassismus. Die Buchstaben des Wortes „Force“ gestaltete Usha Seejarim als liegende Formen.

Von oben betrachtet ergeben die Teile der Skulptur das Wort „Force“ für Gewalt Usha Seejarim
Buchstaben bilden das Wort Force
Von oben betrachtet ergeben die Teile der Skulptur das Wort „Force“ für Gewalt

Zum Sitzen konzipiert, soll die Skulptur Gelegenheit für Reflexion und Diskussion bieten, ohne jedoch allzu viel Bequemlichkeit zu bieten: Das metallische Material wird im Winter kalt und im Sommer heiß sein und soll auf das klinisch-sterile Umfeld verweisen, in dem das Brechmittel verabreicht wurde.

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Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte stufte die Brechmittelvergabe 2006 als Verstoß gegen das Folterverbot ein. Die Maßnahme wurde bis dahin angewendet, um bei mutmaßlichen Drogendealern verschluckte „Beweismittel“ zu sichern. Die Bremer Polizei und die Landesregierung entschuldigten sich in den vergangenen Jahren für ihr Vorgehen. In Hamburg war Ende 2001 der 19-jährige Achidi John nach einer gewaltsamen Brechmittelgabe ums Leben gekommen. (dpa/ste)

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