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Rekord-Sicherstellung im Hafen: Beamte von Polizei und Zoll fanden 700 Kilo Kokain (Symbolbild).
  • Rekord-Sicherstellung im Hafen: Beamte von Polizei und Zoll fanden 700 Kilo Heroin (Symbolbild).
  • Foto: dpa

Rekord-Fund im Hamburger Hafen: Heroin-Schmuggler benutzten kurioses Versteck

In einem Schiffscontainer im Hamburger Hafen finden Polizei und Zoll Ende August letzten Jahres 700 Kilogramm Heroin. In den Wochen danach klicken in mehreren Ländern Handschellen – seit Donnerstag müssen sich fünf Männer zwischen 36 und 65 Jahren vor dem Landgericht Dresden verantworten. Dabei kommen interessante Details ans Licht.

Eine Drogenbande soll ab Sommer 2021 Heroin aus dem Iran nach Deutschland geschmuggelt und in den Niederlanden weiterverkauft haben – für insgesamt fast 15 Millionen Euro. Laut Anklage haben sie zwei Mal je 693 Kilo sowie ein Mal 700 Kilo Drogen – versteckt in einer als Seifen-Lieferung deklarierten Fracht – von Dubai nach Hamburg verschiffen lassen. Zwei Container seien in die Lagerhalle der Im- und Export-Firma eines Angeklagten nach Geringswalde bei Dresden gebracht, ausgepackt und nach Amsterdam weitergeschickt worden.

Drogen-Schmuggel: Bande soll Heroin in Seife versteckt haben

Der dritte Schiffscontainer aber war Ende August 2022 im Hamburger Hafen abgefangen worden. Die Fahnder nahmen die Droge aus den Seifenstücken und füllten diese mit einem Ersatzstoff, wie eine Staatsanwältin bei der Anklageverlesung schilderte. Auch diese Lieferung kam daraufhin in Sachsen an. Beim Auspacken bemerkte der dort lebende Angeklagte, dass etwas nicht stimmte und telefonierte mit den anderen Beschuldigten – dann aber war die Polizei zur Stelle.

Die 700 Kilo waren nach damaligen Angaben der Ermittler „die größte jemals in Deutschland sichergestellte Menge dieser Droge“. Die Männer wurden unter dringendem Tatverdacht in Dresden, Madrid und Amsterdam festgenommen. Zwei davon lebten in Sachsen, die drei anderen im Ausland oder hatten keinen festen Wohnsitz.

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Ein Angeklagter mit türkisch-serbischer Staatsangehörigkeit ist aus Ermittlersicht der Kopf der Bande. Ein Deutscher wickelte demnach über seine Firmenlogistik die Importe ab, ein Türke agierte als Verbindungsmann. Ein Iraner soll die Transporte in den Niederlanden mitorganisiert haben und ein weiterer Iraner Mittäter gewesen sein. Der Prozess wird am 3. November fortgesetzt – bisher sind 30 weitere Verhandlungstage bis Mitte April 2024 terminiert. (dpa)

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