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Baukosten explodieren: Immer weniger Neubau-Wohnungen im Norden

Kiel –

Die Mitgliedsfirmen des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen bauen im laufenden Jahr deutlich weniger neue Wohnungen in Schleswig-Holstein. In diesem Jahr sollen nur etwa 870 Wohnungen übergeben werden, so Andreas Breitner, VNW-Direktor. Letztes Jahr waren es noch 1160 Einheiten, 2018 sogar 1243. Dieser Rückgang kommt nicht von ungefähr – und könnte bittere Folgen für den Norden haben.

„Dem Neubau geht in Schleswig-Holstein langsam, aber sicher die Luft aus“, sagte Breitner. Dabei brauche der Norden mehr Wohnungen. Aber: „Angesichts der Tatsache, dass Bau und Unterhalt von Wohnraum mit einem beispiellosen Anstieg von Bau-, Grundstücks- und Sanierungskosten konfrontiert sind, wird es schwieriger, bezahlbaren Wohnraum in nennenswertem Umfang zu errichten.“

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Der ehemalige Innenminister Andreas Breitner, nun Verbandsdirektor des VNW, fordert einen „Masterplan Wohnen“. 

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Suche nach dem Unmöglichen: Bezahlbarer Wohnraum

Breitner fordert nun einen „Masterplan Wohnen“. Dieser beinhaltet, dass Grundstücke kostengünstig abzugeben sind, beschleunigte Baugenehmigungsverfahren und das Senken von Baukosten im Allgemeinen. „Das Land appelliert seit Monaten an die Kommunen, ihre Planungen auf den Neubau auszurichten. In zu vielen Städten und Gemeinden blieb das bisher ungehört.“ Breitner begrüße außerdem, dass die Landesregierung 2020 Fördermittel in Höhe von 200 Millionen Euro für den sozialen Wohnungsbau bereitstelle.

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Die VNW-Mitglieder verwalten rund 168.000 Wohnungen in Norddeutschland. Wie aus der jährlichen Verbandsumfrage unter den 49 Wohnungsgenossenschaften und 27 am Gemeinwohl orientierten Wohnungsgesellschaften hervorgeht, müssen Mieter dort im Schnitt 5,99 Euro monatliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter bezahlen. Das waren 4,1 Prozent oder rund 24 Cent pro Quadratmeter mehr als vor einem Jahr.

VNW-Unternehmen: 383 Millionen Euro für Neubau im Norden

Breitner fordert eine bessere Förderung der energetischen Sanierung: „Wenn die Mieten nicht infolge einer teuren energetischen Sanierung explodieren sollen, dann muss hier rasch eine Lösung her.“

Die VNW-Unternehmen wollen im laufenden Jahr 383 Millionen Euro in den Neubau, die Instandhaltung und die Modernisierung von bezahlbarem Wohnraum investieren. Rund sieben Millionen Euro mehr als 2019. (aps/dpa)

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