solarpark Mecklenburg-Vorpommern
  • Module eine Solarparks (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/Marcus Brandt

Aus für Ökostrom-Projekt: Dorf stimmt fast geschlossen gegen riesigen Solarpark

Riesige Solarparks in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem kleinen Dorf. Wie sinnvoll ist das, fragt sich ein Bürgermeister an der Mecklenburgischen Seenplatte. Gar nicht, sagen die Einwohner – und haben nun deutlich gegen den Bau zweier Solarparks gestimmt.

Bei der Bürgerbeteiligung im Dorf Roggentin in der Gemeinde Mirow waren nach Angaben der Verwaltung vom Dienstagabend 77 der 81 abgegebenen Stimmen Nein- und nur 4 Ja-Stimmen. Da der Bürgermeister von Mirow, Henry Tesch (CDU), zuvor zugesagt hatte, sich nach dem Votum zu richten, sieht es nun schlecht aus für die Pläne. Das Ergebnis sei mehr als eindeutig, sagte er. Stimmberechtigt waren 116 Menschen.

Roggentin stimmt gegen Bau von Solarparks

Man sei vor Ort bei sinnfälligen Vorhaben immer gesprächsbereit, sagte Tesch. Bei den fraglichen Projekten hatte er die Sinnhaftigkeit allerdings angezweifelt. Es geht seiner Aussage nach um zwei Parks mit einer Gesamtfläche von rund 150 Hektar – umgerechnet also mehr als 200 Fußballfelder.

Sollten die Parks wie angedacht realisiert werden, schaue man rings um das Dorf auf „Schwarz“. Das Dorf habe etwas mehr als 130 Einwohner, ein Solarpark mit 100 Hektar erzeugt laut Tesch Strom für ungefähr 35.000 Haushalte. „Diesen Strom, wer kann den hier vor Ort nutzen?“, fragte der Bürgermeister.

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Für ihn bestehe der Eindruck, dass unter dem Begriff regenerative Energien zwar viel Geld verdient werden könne, auch dank entsprechender Gesetze, dass dabei aber nicht immer sinnvoll vorgegangen werde. Gleichzeitig finde man kaum einen Elektriker, um eine Solaranlage auf das eigene Dach zu bauen und Steuergesetze behinderten die Nutzung von Industriedächern. Bislang hatten Interessenten die Pläne für die angedachten Solarparks laut Tesch nur vorgestellt und noch nichts beantragt. (alp/dpa)

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