Hanseatisches Oberlandesgericht Hamburg
  • Die beiden syrischen Brüder müssen sich nun sechs Monate nach ihrer Verhaftung vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg verantworten. (Archivbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/Markus Scholz

Syrer aus Hamburg und sein Bruder sollen Anschlag auf Kirche geplant haben

Ein Anschlag mit einem Sprengstoffgürtel auf Kirchenbesucher in Schweden – das soll laut Staatsanwaltschaft das Ziel zweier Syrer aus Hamburg und dem Allgäu gewesen sein. Sechs Monate nach ihrer Verhaftung soll nun der Prozess gegen die beiden Brüder vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht beginnen.

Die Generalstaatsanwaltschaft wirft Anas (29) und Ahmad K. (24) vor, unter Anleitung einer Kontaktperson des Islamischen Staats (IS), einen Sprengstoffanschlag in Schweden geplant zu haben.

Zwei syrische Brüder müssen sich vor Gericht verantworten

Der Ältere war am 25. April in Hamburg, der Jüngere am selben Tag in Kempten im Allgäu festgenommen worden. Der Prozess soll am Montag (9 Uhr) vor einem Staatsschutzsenat beginnen, wie die Pressestelle des Oberlandesgerichts mitteilte.

In diesem Haus in der Bremer Reihe wurde der Verdächtige von GSG-9-Beamten verhaftet. Patrick Sun
Der mehrstöckige Altbau, in dem Anas K. wohnt, der am Dienstag verhaftet wurde
In diesem Haus in der Bremer Reihe wurde der Verdächtige von GSG-9-Beamten verhaftet.

Die Anklage gegen den 29-Jährigen lautet auf versuchte mitgliedschaftliche Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung im Ausland, Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat sowie Terrorismusfinanzierung. Der 24-Jährige ist wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung im Ausland sowie Beihilfe zur Terrorismusfinanzierung angeklagt. Die beiden Männer sollen 2015 – nicht gemeinsam – nach Deutschland gekommen sein.

Brüder sollen Anschlag mit Sprengstoffgürtel auf Kirchenbesucher in Schweden geplant haben

Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft sollen die Brüder ab Frühjahr dieses Jahres einen Anschlag mit einem Sprengstoffgürtel auf Besucher einer Kirche in Schweden geplant haben. Der radikal-islamistisch motivierte Anschlag sei als gewaltsame Reaktion auf Koranverbrennungen in dem Land geplant gewesen. Viele Menschen hätten getötet oder verletzt werden sollen.

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Insgesamt rund 250 Polizisten hatten am 25. April die Wohnungen der Brüder im Hamburger Stadtteil St. Georg und in Kempten sowie von Kontaktpersonen durchsucht. Die Ermittler fanden nach eigenen Angaben chemische Substanzen, die zur Herstellung eines Sprengsatzes hätten dienen können. Das Gericht hat zwölf weitere Verhandlungstermine bis zum 11. Januar 2024 angesetzt. (dpa/mp)

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