Zoff im Zoo: Hagenbeck-Mitarbeiter legen die Arbeit nieder
Nächste Runde im Hagenbeck-Streit: Am Mittwoch treten die Beschäftigten aus Protest gegen die Arbeitsbedingungen im Zoo in einen Warnstreik. Es geht um die Bezahlung, um Arbeitszeiten und Urlaubstage.
Ende April hatten Hagenbeck-Mitarbeiter dem umstrittenen Geschäftsführer des Tierparks, Dirk Albrecht, einen Tarifvertrag überreicht. Dieser sollte Klarheit und Stabilität ins Chaos bringen. Denn bis zum März des vergangenen Jahres hatte eine Betriebsvereinbarung die Arbeitsbedingungen im Zoo geregelt. Seit die Vereinbarung von der Geschäftsführung gekündigt worden war, herrscht Unklarheit und Willkür.
Nächste Runde im Hagenbeck-Streit: Am Mittwoch treten die Beschäftigten aus Protest gegen die Arbeitsbedingungen im Zoo in einen Warnstreik. Es geht um die Bezahlung, um Arbeitszeiten und Urlaubstage.
Ende April hatten Hagenbeck-Mitarbeiter dem umstrittenen Geschäftsführer des Tierparks, Dirk Albrecht, einen Tarifvertrag überreicht. Dieser sollte Klarheit und Stabilität ins Chaos bringen. Denn bis zum März des vergangenen Jahres hatte eine Betriebsvereinbarung die Arbeitsbedingungen im Zoo geregelt. Seit die Vereinbarung von der Geschäftsführung gekündigt worden war, herrscht Unklarheit und Willkür.
Gewerkschaft will faire Arbeitsbedingungen für alle Hagenbeck-Mitarbeiter
So bekommen laut Gewerkschaft IG BAU manche Angestellte beispielsweise feste Summen beim Urlaubs- und Weihnachtsgeld, andere prozentuale Beträge, was in der Belegschaft als unfair empfunden wird. Doch das Interesse des Geschäftsführers an einem einheitlichen Tarifvertrag scheint gering. Trotz mehrfacher Nachfragen seitens der Gewerkschaft kommt seit Monaten keine Bewegung in die Sache.
„Nachdem die Arbeitgeber Verhandlungen über einen Rahmentarifvertrag mehrfach abgelehnt haben, wächst der Unmut unter der Beschäftigten. Sie fordern, dass ihr wichtiger Job – von der Tierpflege bis zum Ticketverkauf – attraktiver wird“, sagt Gewerkschaftssekretär Pascal Lechner. Deshalb nun der Warnstreik, der am Mittwoch zunächst für zwei Stunden geplant ist.
Geschäftsführer Albrecht lehnt Verhandlungen mit der Gewerkschaft ab
Dirk Albrecht, dem Teile der Belegschaft einen autoritären Führungsstil vorwerfen, lehnt es offenbar ab, sich mit der Gewerkschaft an einen Tisch zu setzen. Er will nur mit dem Betriebsrat reden – der aber in Sachen Tarifvertrag gar nicht der richtige Ansprechpartner ist. Albrecht schiebt „juristische Unklarheiten“ als Begründung vor.

„Wir haben eine neue Betriebsvereinbarung ausgearbeitet, die wir dem Betriebsrat diese Woche zukommen lassen wollen“, so der 73-Jährige zur MOPO. Ob die Gewerkschaft überhaupt zuständig und der Tierpark verpflichtet sei, auf die Forderungen der IG BAU einzugehen, werde derzeit von den Juristen des Tierparks überprüft. „Erst wenn das geklärt ist, können wir über Inhalte reden.“ Der Tierpark werde in dem Zusammenhang das Arbeitsgericht anrufen. Albrecht: „Ich will Rechtssicherheit.“
Albrecht sieht wenig Spielraum für Verhandlungen
Sollte sich herausstellen, dass die Gewerkschaft doch zuständig sei, werde der Tierpark auch mit ihr verhandeln, versprach Albrecht. Gleichzeitig kündigte er an, dass es kaum Spielraum für Verhandlungen gebe. Corona habe den Tierpark in eine wirtschaftlich schwierige Lage gebracht. „Wir hatten Einnahmeverluste zwischen acht und zehn Millionen Euro“, so Albrecht zur MOPO. Steigende Energiekosten würden die Situation aktuell nur verschärfen.
Ungleichheiten bei den Mitarbeiterverträgen gebe es längst nicht mehr, betont Albrecht. „Die Verträge sind aus meiner Sicht qualitativ und auch wirtschaftlich sehr gut. Das sind keine Hungerleider-Verträge“, so der Geschäftsführer. So hätten die etwa 160 Mitarbeiter 30 Tage Urlaub, bekämen Zuschläge und könnten Plus- und Minusstunden auf einem Arbeitszeitkonto sammeln.
Warnstreik bei Hagenbeck: Zoo-Besucher müssen Geduld mitbringen
Die IG BAU sieht das anders. Die Gewerkschaft fordert bessere Konditionen bei den Arbeitszeiten, Zuschlägen und Urlaubstagen. Außerdem sollen mehr Auszubildende übernommen, Sonderzahlungen erhöht und ein Fahrtkostenzuschuss eingeführt werden.
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Da mehr als die Hälfte der Belegschaft gewerkschaftlich organisiert ist, kann es durch den Warnstreik am Mittwoch durchaus zu Störungen des Zoo-Betriebs kommen. „Besucher sollten Geduld mitbringen und etwas mehr Zeit einplanen“, so Gewerkschaftssekretär Pascal Lechner.
Die Tiere allerdings werden von dem Warnstreik nichts zu spüren bekommen. Die notwendige Versorgung werde nicht beeinträchtigt – das versprachen Gewerkschaft und Geschäftsführung in seltener Eintracht.