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Katharina Fegebank (Grüne) ist Wissenschaftssenatorin und für Gleichstellung zuständig. (Archivbild)
  • Katharina Fegebank (Grüne) ist Wissenschaftssenatorin und für Gleichstellung zuständig. (Archivbild)
  • Foto: dpa

Zahlen „schlicht inakzeptabel“: Senat will mehr Frauen auf Chefposten

Mehr Frauen in die Führungs- und Vorstandsposten von öffentlichen Unternehmen der Stadt! Das will der rot-grüne Senat. Langfristiges Ziel sei eine paritätische Besetzung mit Frauen und Männern, sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) am Donnerstag. Dafür habe der Senat ein Maßnahmenpaket mit 16 Punkten beschlossen.

Eigentlich sind mit 50,8 Prozent Frauen in der Hamburger Bevölkerung in der Mehrzahl – doch nur 18 der 82 Mitglieder von Geschäftsführungen und Vorständen bei den wichtigsten Beteiligungen der Stadt sind weiblich, erläuterte der Senat am Donnerstag. Das entspreche einer Frauen-Quote von 22 Prozent. Etwas besser sehe es bei den Aufsichtsräten aus. Dort gebe es in 76 Gremien 161 Frauen und 197 Männer, was einer Quote von 45 Prozent entspreche.

Mehr Frauen in Führungspositionen: So soll es gelingen

„22 Prozent Frauenanteil in den Vorständen unserer öffentlichen Unternehmen – das ist im Jahre 2022 schlicht inakzeptabel“, sagte dazu Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). Die Erhöhung des Frauenanteils sei „kein Sprint und wird auch nicht in kurzer Zeit gelingen – aber wir machen uns jetzt auf den Weg.“


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So sollen die künftig paritätisch besetzten Findungs- und Auswahlkommissionen der Unternehmen bei der Kandidatenauswahl in der ersten Runde mindestens 40 und in der zweiten Runde mindestens 33 Prozent Frauen berücksichtigen. Erleichtert würden auch die Möglichkeiten für Geschäftsführungen, in Elternzeit zu gehen. Nach deren Ende beziehungsweise nach dem Mutterschutz oder einer Pflegeauszeit dürften für eine Rückkehr keine Hindernisse aufgebaut werden.

Gleichberechtigung in Hamburg: Teilzeit und Tandem soll möglich werden

Darüber hinaus soll es möglich werden, eine Geschäftsführung in Teilzeit oder als Tandem zu übernehmen. Um künftig mehr Kandidatinnen für Spitzenposten zur Verfügung zu haben, sollen auch in der zweiten und dritten Führungsebene mehr Frauen arbeiten. Das werde auch überprüft, sagte Dressel. Das seien keine unverbindlichen Empfehlungen. Sollten städtische Unternehmen sich gegen eine Frau entscheiden, müssten sie sich dafür künftig rechtfertigen.

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Die für Gleichstellung zuständige Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) betonte, es gehe nicht darum, Männer zu benachteiligen oder gar aus dem Amt zu drängen. „Am Ende muss sich der beste Kopf durchsetzen.“ Frauen seien nicht per se die besseren Führungskräfte, „sondern es geht darum, die Chancen zum frühestmöglichen Zeitpunkt für Frauen zu verbessern“.

Und dazu gehöre beispielsweise auch eine ansprechende Ausschreibung. So werde künftig darauf geachtet, dass die jeweiligen Anforderungsprofile so formuliert seien, dass sich auch Frauen angesprochen fühlen und nicht von eher männlich geprägten Begriffen wie „führungsstark“ abgeschreckt würden. (dpa/ncd)

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