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Galeria Kaufhof Warnstreik
  • Mitarbeiter des insolventen Kaufhaus-Konzerns Galeria Karstadt Kaufhof stehen mit Westen und Fahnen beim Warnstreik am Samstag.
  • Foto: picture alliance/dpa | Bernd Weissbrod

„Wut und Enttäuschung“: Diese fünf Warenhäuser werden heute bestreikt

Die Gewerkschaft Verdi hatte die Beschäftigten aller fünf Galeria-Warenhäuser in Hamburg am Samstag zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen – die Geschäfte blieben aber geöffnet. Damit solle der Druck bei den derzeit feststeckenden Tarifverhandlungen für die bundesweit rund 17.000 Beschäftigten von Galeria Karstadt Kaufhof erhöht werden, teilte Verdi mit.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hatte zu den Arbeitsniederlegungen in drei Bundesländern aufgerufen. Betroffen waren Hamburg, Baden-Württemberg und Hessen. In Hamburg wurden alle fünf Warenhäuser bestreikt, in Baden-Württemberg sechs und in Hessen acht, wie die Landesbezirke von Verdi mitteilten. In Hamburg gab es am Samstagmittag eine gemeinsame Kundgebung vor Galeria Harburg – als Redner war dort unter anderem auch Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) dabei.

Hintergrund der Protestaktionen ist der von den Gläubigern gebilligte Sanierungsplan für das Unternehmen. Er sieht bundesweit die Schließung von 47 der 129 Filialen vor, was den Verlust von etwa 4000 Arbeitsplätzen bedeuten würde. Der Plan sieht für Hamburg vor, dass hier nur drei der fünf Warenhäuser bestehen bleiben – die Häuser in der Mönckebergstraße, im Alstertal-Einkaufzentrum und in der Osterstraße in Eimsbüttel

Galeria Kaufhof: Streik am Samstag in Hamburg

Für die Häuser in Harburg und Wandsbek wird zum 30. Juni Schluss sein. Insgesamt sollen 47 der bundesweit 129 Warenhäuser schließen. Betroffen seien 4000 Beschäftigte in den Filialen und 300 Mitarbeiter in der Essener Zentrale, hieß es.

2020 wurde sie noch gerettet, jetzt soll sie doch schon in wenigen Monaten schließen: die Karstadt-Filiale in Wandsbek. IMAGO / Hanno Bode
2020 wurde sie noch gerettet, jetzt soll sie doch schon in wenigen Monaten schließen: die Karstadt-Filiale in Wandsbek
2020 wurde sie noch gerettet, jetzt soll sie doch schon in wenigen Monaten schließen: die Karstadt-Filiale in Wandsbek.

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Verdi begründete die Warnstreiks am Samstag nicht mit dem Sanierungsplan, sondern mit festgefahrenen Tarifverhandlungen für die rund 17.000 Beschäftigten. Die Gewerkschaft verlangt unter anderem die Anerkennung der regionalen Flächentarifverträge des Einzelhandels. „Die Belegschaften stecken seit vielen Jahren Geld in die Sanierung des Unternehmens und verzichten auf bis zu 5500 Euro jedes Jahr“, sagte Hamburgs Verdi-Vizevorsitzende Heike Lattekamp. Die Wut und Enttäuschung der Beschäftigten seien sehr groß.

Das Management habe zuletzt eine Rückkehr zum Flächentarifvertrag ausgeschlossen und eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten gefordert. „Unsere Antwort auf diese unverschämten Pläne sind erste regionale Warnstreiks.“ (mp/dpa)

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