Wo sind sie? Mehr als 200 Hamburger werden vermisst – darunter 31 Kinder
Für die Angehörigen ist es schrecklich: Die geliebte Tochter, der Sohn, die Ehefrau, der Ehemann verschwindet. Und niemand weiß, wo er oder sie ist. Die meisten tauchen zum Glück schnell wieder auf. Manche jedoch auch nicht. In Hamburg werden derzeit rund 220 Menschen vermisst. Darunter auch Kinder und Jugendliche.
Wie die Polizei Hamburg auf Anfrage sagte, lagen zum Stichtag 11. Dezember insgesamt 218 aktuelle Vermisstenmeldungen vor. Darunter befinden sich auch 31 Kinder im Alter unter 14 Jahren.
194 Menschen gelten nach Angaben der Polizei als „langzeitvermisst“, ein Begriff, der bundesweit nicht einheitlich definiert ist und in Hamburg von den Umständen des Einzelfalles abhängt. Bei einem Kind könne dies in besonderen Fällen auch umgehend angenommen werden, während Erwachsene grundsätzlich erst nach mehreren Wochen als langzeitvermisst gelten, teilte ein Polizeisprecher weiter mit.
„Initiative Vermisste Kinder“ berät Angehörige
Die „Initiative Vermisste Kinder“ mit Sitz in Hamburg betreut die Hotline für vermisste Kinder „116000“, an die sich deutschlandweit Angehörige zur Beratung wenden können. Rund 4000 Anrufe erhalte die Initiative im Jahr, sagt der Vorsitzende Lars Bruhns. „Es gibt zwar viele Vermisstenfälle, der größte Teil davon geht aber glücklicherweise gut aus.“
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Auch das Bundeskriminalamt (BKA) verweist auf seinen Internetseiten auf den geringen Anteil der vermissten Kinder, die Opfer einer Straftat werden. Die Gründe für das Verschwinden von Kindern und Jugendlichen seien sehr vielfältig, beispielsweise stecken Probleme in der Schule oder mit den Eltern dahinter.
Die Aufklärungsquote von Fällen vermisster Kinder unter 14 Jahren liegt laut BKA bei Betrachtung der Jahre 2018 bis 2023 deutschlandweit bei rund 99,8 Prozent. (mp)