Wieder auf Platz eins: Das ist Hamburgs Millionen-Blitzer
Wie kann man denn noch in diesen Blitzer fahren? Den kennt doch jeder Hamburger seit Jahrzehnten! Kaum gedacht und schon wieder: Blitz! Die Geschwindigkeitsmessanlage an der vierspurigen Stresemannstraße zwischen St. Pauli, Sternschanze und Bahrenfeld ist seit Jahren der städtische Goldesel und hat ihren Spitzenplatz auch im vergangenen Jahr verteidigt, wie aus einer Senatsanfrage der CDU hervorgeht. Die Straße wurde nach einer Tragödie zur Tempo-30-Zone erklärt.
Insgesamt haben Hamburgs Autofahrer im Jahr 2024 fast 47 Millionen Euro Bußgelder in die Stadtkasse gespült, weil sie schneller als erlaubt durch die Straßen düsten, vor Schulen und Krankenhäusern aufs Gas traten oder bei Rot über Ampeln fuhren. Rund 11 Millionen Euro davon entfielen auf stationäre Anlagen, knapp 36 Millionen Euro sammelten die mobilen Blitzer am Straßenrand ein, die von Januar bis Dezember 2024 fast 710.000 mal auslösten.
Stresemannstraße wurde nach einer Tragödie zur Tempo-30-Zone
Der eigentlich stadtbekannte stationäre Blitzer an der Stresemannstraße 147 (Altona-Nord) hat im vergangenen Jahr alleine erneut gut 2,1 Millionen Euro an Bußgeldern gebracht, weil 57.130 Autofahrer stadtauswärts die 30-Stundenkilometer überschritten. Der Blitzer auf der gegenüberliegenden Straßenseite vor der Hausnummer 70 (Altona-Altstadt) brachte immerhin noch 1,8 Millionen Euro ein (45.155 Anzeigen).
Auch in den Vorjahren lagen die Bußgelder aus der Stresemannstraße stets bei mehreren Millionen Euro. Die vierspurige Straße ist eine der meist befahrenen Verkehrsachsen Hamburgs und wurde Anfang der 90er Jahre zur Tempo-30-Zone erklärt. Grund: Im August 1991 war ein neunjähriges Mädchen an der Stresemannstraße von einem Laster überfahren und tödlich verletzt worden, was zu monatelangen Protesten geführt hatte – die schließlich in die Verkehrsberuhigung der Bundesstraße mündeten.
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Mehr als 1,7 Millionen Euro brachte auch der Blitzer an der Neuen Elbbrücke (linke Seite) ein, der im vergangenen Jahr 40.271 Verkehrssünder erwischte. Richard Seelmaecker, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, zu den Zahlen: „Die Einnahmen von knapp 47 Millionen Euro dürfen nicht einfach im Haushalt versickern, sondern müssen aktiv in die Verbesserung der Verkehrssicherheit unserer Stadt investiert werden.“
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