x
x
x
Die Deutsche Bahn verspricht sich von der „SafeNow“-App eine verbesserte Sicherheit am Hamburger Hauptbahnhof.
  • Die Deutsche Bahn verspricht sich von der „SafeNow“-App eine verbesserte Sicherheit am Hamburger Hauptbahnhof.
  • Foto: Deutsche Bahn

Wie eine App den Hamburger Hauptbahnhof sicherer machen soll

Der Hamburger Hauptbahnhof gehört laut Bundespolizei zu den gefährlichsten Bahnhöfen Deutschlands. Um ihn sicherer zu machen, wurde zuletzt ein Waffenverbot eingeführt. Nun folgt ein weiterer Baustein.

Bahn, Polizei und Innenbehörde präsentieren weiter öffentlichkeitswirksam Teile eines „Sicherheitspakets“, das die besonders von der Opposition kritisierte Lage am Hauptbahnhof verbessern soll. Nach der Vorstellung der sogenannten „Quattrostreifen“ aus Bundes- und Landespolizei, DB Sicherheit und Hochbahnwache und der Einrichtung einer Waffenverbotszone soll nun eine App zum subjektiven Sicherheitsgefühl beitragen.

Das von der Deutschen Bahn bereits am Berliner Bahnhof Südkreuz getestete Programm namens „SafeNow“ kann per Knopfdruck einen digitalen Hilferuf auslösen, der die Sicherheitskräfte im Bahnhof alarmiert. „Mit der App werden wir gemeinsam mit der Bundespolizei noch schneller da sein, wo Hilfe benötigt wird“, sagte Hans-Hilmar Rischke, Sicherheitschef der Deutschen Bahn.

Hamburg Hauptbahnhof: Pilotversuch mit App dauert 15 Monate

Gemeinsam mit Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) und der Abteilungsleiterin Bundespolizei im Bundesinnenministerium, Isabel Schmitt-Falckenberg, gab er am Donnerstag den Start des 15-monatigen Pilotversuchs am Hamburger Hauptbahnhof bekannt.

Das könnte Sie auch interessieren: Ein Tag am Hauptbahnhof: Elend, Fäkalien und Vertreibung

Der Test der App ist Teil einer gemeinsamen Sicherheitsoffensive von Deutscher Bahn und Bundespolizei an Bahnhöfen. Untersuchungen während des Pilotversuchs in Berlin-Südkreuz hätten gezeigt, dass sich die App positiv auf das Sicherheitsgefühl der Menschen vor Ort auswirke. „Im Durchschnitt benötigten die Sicherheitskräfte der DB und der Bundespolizei weniger als drei Minuten, um zum Ort des Geschehens zu gelangen und schnell und zielgerichtet in die Situation einzugreifen“, hieß es. Hilfe wurde nach Angaben der Bahn beispielsweise bei medizinischen Notfällen, aggressivem Verhalten oder Straftaten wie Körperverletzungen angefordert.

Hamburg Hauptbahnhof: App kann den klassischen Notruf nur ergänzen, nicht ersetzen

Zu den Kosten, die das Pilotprojekt verursacht, gab es zunächst keine Angaben. „SafeNow“ gehört nicht zur Deutschen Bahn, sondern wurde von einem Münchener Start-Up entwickelt, das sich laut Eigenbeschreibung über die von „Business Partnern“ eingenommenen Gebühren finanziert. Grote bezeichnete die App als weiteren „Baustein in unserem Sicherheitspaket für den Hamburger Hauptbahnhof“.

Ersetzen kann „SafeNow“ den klassischen Notruf jedoch in keinem Fall: Zum einen, weil der Knopfdruck nur einen allgemeinen Alarm auslöst, die Sicherheitskräfte also keine Informationen dazu bekommen, ob es sich um einen medizinischen Notfall, eine Bedrohungslage oder eine andere Straftat handelt. Zum anderen, weil „SafeNow“ nur nach einer Registrierung funktioniert: Nutzer müssen sich mit Name und Handynummer identifizieren. Erst danach können sie digital um Hilfe rufen. (mit dpa)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp