Wie ein Influencer: SPD-Politiker wirbt auf Wahlplakat mit Rabattcode für Pizza
Es sind Methoden, wie man sie vor allem von Influencern auf Instagram und Co. kennt. Doch für Markus Schreiber (SPD) gehört ein Pizza-Rabattcode offenbar zum Wahlkampfrepertoire. Auf Plakaten wirbt der Politiker mit „MARKUSSCHREIBER29“ für die Pizzeria einer Parteigenossin.
Markus Schreiber sitzt für die SPD in der Hamburgischen Bürgerschaft, und will es auch nach der Wahl weiter tun. Im Kampf um die Gunst der Wähler hat er nun eine Rabatt-Aktion gestartet. Wer mit seinem Code bei „Pizza alla Mama“ in Harburg und Neuwiedenthal bestellt, zahlt 29 Prozent weniger.
Hamburg: SPD-Politiker wirbt auf Wahlplakat mit Rabattcode für Pizza
In beiden Stadteilen stehen seit Mittwoch 20 Plakate mit Schreibers Foto und dem Bild einer Pizza, darunter die Slogans: „Der 29% Markus Schreiber Pizza-Rabatt“, und „Gönnt euch!“ Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

Die WochenMOPO – ab Freitag neu und überall, wo es Zeitungen gibt!
Diese Woche u.a. mit diesen Themen:
- An die Waffen!? Wie junge Hamburger über die Wehrpflicht denken
- Mein Leben mit dem Trump-Irrsinn: Eine Hamburgerin in Washington D.C.
- Rahlstedterin nimmt 50 Kilo ab: Wie Sabine Jenß das geschafft hat
- Große Rätselbeilage: Knobelspaß für jeden Tag
- 20 Seiten Sport: HSV-Trainer Polzin privat wie nie & St. Paulis Leader spricht Klartext
- 20 Seiten Plan7: „Best of Musicals“ in der Neuen Flora, wie Alfons für die Demokratie kämpft & die besten Kultur-Events der Woche
„Die Aktion ist mit meiner Mitarbeiterin entstanden, sie ist auch gleichzeitig die Chefin zweier Pizzerien in Harburg und Neuwiedental“. sagte Schreiber dem „Abendblatt“. Gemeint ist Benizar Gündogdu, die für die SPD in der Bezirksversammlung Harburg sitzt.
Schreiber selbst kandidiert für die Bürgerschaft, der er seit 2015 angehört, auf Platz 29 der Landesliste. So kamen auch 29 Prozent Rabatt zustande. „Ich möchte, dass mein Listenplatz 29 für die SPD fest mit meinem Namen verknüpft wird, um ein gutes Ergebnis zu erziehen“, so Pizza-Influencer Schreiber zur Zeitung. „Ich versuche dadurch eine Brücke zwischen Partei, Listenplatz und meinem Namen zu bauen.“
Albanisch auf Tiktok
Dem SPD-Politiker zufolge kommen er und Gündogdu für die Differenz zum vollen Preis auf. Bestellt werden kann, ganz klassisch, per Telefon.
Aber Moment mal, ist das nicht Wählerbestechung mit Pizza? Eher nicht. Tatsächlich ist Bestechung von Wählern ein Vergehen (Paragraf 108b des Strafgesetzbuchs) und steht unter Strafe: „Wer einem anderen dafür, dass er nicht oder in einem bestimmten Sinne wähle, Geschenke oder andere Vorteile anbietet, verspricht oder gewährt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft“, heißt es da.
Jedoch ist der Rabatt für jeden erhältlich und an keine Bedingung gebunden. So argumentiert auch Schreiber: „Wir wissen ja nicht, was ein Anrufer wählen wird. Und der Rabatt setzt auch nicht voraus, dass der Anrufer seine Stimme für mich abgibt“, so Schreiber zur „Bild“.
Das könnte Sie auch interessieren: „Merz-Nazi-CDU“: Altonaer CDU-Mann zeigt SPD-Abgeordnete an
Schreiber, der sich auf Tiktok als „der coole Politiker von nebenan“ bezeichnet, leitete von 2002 bis 2012 das Bezirksamt Mitte. Auf der Plattform machte er vor kurzem mit Videos von sich Reden, in denen er Albanisch lernt. (mp)
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.