• Die Elbphilharmonie im Regen. Der Februar 2020 war der nasseste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. 
  • Foto: Florian Quandt

Wetterbilanz 2020: Zwei traurige Rekorde in Hamburg

Das Jahr 2020 ist zu Ende und der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat seine Bilanz des Wettergeschehens veröffentlicht. Das traurige Fazit: Zum zehnten Mal in Folge hat ein Jahr die Sollwerte bei den Temperaturen überschritten. Nicht nur bundesweit, auch in Hamburg war es erneut deutlich zu warm. 

Die durchschnittliche Temperatur betrug im Jahr 2020 bundesweit 10,4 Grad. Damit war dies das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881, so der DWD. 2018 bleibt demnach mit durchschnittlich 10,5 Grad Rekordjahr, 2019 rutscht gemeinsam mit 2014 auf Platz 3 (je 10,3 Grad). Insgesamt wurde 2020 zum zehnten Mal in Folge das vieljährige Temperaturmittel übertroffen. DWD-Klima-Vorstand Tobias Fuchs sprach von alarmierenden Fakten.

Wetterbilanz 2020: In Deutschland war es viel zu warm

Der Schnitt lag 2020 um 2,2 Grad über der international gültigen Referenzperiode von 1961 bis 1990. Gegenüber der bereits wärmeren Vergleichsperiode von 1981 bis 2010 betrug die Abweichung 1,5 Grad. Bis auf den Mai fielen laut DWD alle Monate zu warm aus. Mehr als drei Grad Abweichung wurden im Januar, Februar, April und August gemessen.

Das sehr warme Jahr 2020 dürfe die Menschen nicht kalt lassen, forderte Fuchs, der auch Leiter des Geschäftsbereichs Klima und Umwelt beim DWD ist. Die Dekade zwischen 2011 und 2020 sei die wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 gewesen. „Klimaschutz ist das Gebot der Stunde. Wir müssen jetzt handeln.“ Der Umstieg auf eine emissionsfreie Gesellschaft müsse gelingen, dazu müssten in den kommenden Jahren Schritte unternommen werden, sagte Fuchs.

Wetterbilanz  2020: Es gab viel zu wenig Regen

Außerdem war es zu trocken. Mit rund 710 Litern pro Quadratmeter wurden 2020 nur gut 90 Prozent des Solls von 789 Litern erreicht. Damit waren von den vergangenen zehn Jahren neun zu trocken.

Vor allem im Frühjahr blieben Niederschläge aus und sorgten regional für staubtrockene Böden bis in den Sommer hinein. Nur etwa die Hälfte der üblichen Regenmenge fielen zwischen März und Mai im deutschlandweiten Schnitt. Dürre und Regen, teilweise mit Überflutungen, lagen häufig nah beieinander. Am trockensten blieb es in vielen Teilen Nordostdeutschlands. Auch Waldbrände gehörten zu den Folgen.

Hamburg: So war das Wetter 2020 in der Hansestadt

Und wie fällt die Wetterbilanz 2020 für Hamburg aus? Auch in der Hansestadt war es 2020 überdurchschnittlich warm. Mit elf Grad Celsius lag die Mitteltemperatur in der Hansestadt mehr als zwei Grad über dem Mittelwert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Noch nie sei es seit Aufzeichnungsbeginn in einem August in der Hansestadt so lange am Stück heiß gewesen wie 2020. Es gab acht Tage am Stück mehr als 30 Grad! Wenn man einen kleinen Ausreißer von 29,7 Grad mitzählt, japsten die Hamburger insgesamt sogar zwölf Tage bei großer Hitze.

Einen Rekord der anderen Art gab es Anfang des Jahres: Hamburg erlebte den nassesten Februar seit Messbeginn. Es fiel fast vier mal so viel Regen wie sonst in diesem Monat üblich. Sehr mild war es im Februar auch. Einen Tag gab es 17,4 Grad – Rekord für einen 16. Februar. (dpa/paul)

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