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Anna Gallina
  • Hamburgs Justizsenatorin Anna Gallina (Grüne)
  • Foto: dpa

Wegen Trans-Streit: Gallina macht sich über Hamburger CDU-Politiker lustig

Nachdem die stellvertretende AfD-Partei- und Fraktionsvorsitzende Beatrix von Storch die Abgeordnete Tessa Ganserer (Grüne) transfeindlich angriff, brach eine öffentliche Debatte los. Jetzt ist auch unter Hamburgs Politiker:innen von CDU und Grünen eine heftige Diskussion entbrannt. Hamburgs Zweite Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) äußerte sich empört zu dem Vorfall. Kurz darauf sprang ihr Justizsenatorin und Parteikollegin Anna Gallina zur Seite – sie teilte auch gegen Hamburgs CDU-Parteichef Christoph Ploß aus.

Ganserer ist eine Transfrau – und doch wurde sie von der AfD-Politikerin mit männlichem Vornamen angesprochen. Wie die MOPO berichtete, warf von Storch in einer Debatte zum Internationalen Frauentag am 8. März im Bundestag der Mehrheit der Abgeordneten vor, einer „Genderideologie“ anzuhängen. „Sie behaupten, das Geschlecht hat mit Biologie nichts zu tun. Und jeder kann sich sein Geschlecht irgendwie selbst bestimmen.“

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Fegebank empört: Debatte um transfeindlichen Angriff im Bundestag

Sie fuhr fort: „Wenn der Kollege Markus Ganserer Rock, Lippenstift, Hackenschuhe trägt, dann ist das völlig in Ordnung. Es ist aber seine Privatsache. Biologisch und juristisch ist und bleibt er ein Mann. Und wenn er als solcher über die grüne Frauenquote in den Bundestag einzieht und hier als Frau geführt wird, ist das schlicht rechtswidrig.“

Auf den Vorfall hin hagelte es Kritik – und Zuspruch. Die Gemüter der Gesellschaft spalten sich und auf Twitter gibt es unter dem Hashtag #SolidaritaetMitTessa eben nicht nur solidarische, sondern auch transfeindliche Kommentare zu lesen. 


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Auf Twitter äußerte sich auch der Hamburger CDU-Politiker Christoph de Vries zu Wort: „Jeder solle sich fühlen, wie er will in einem freien Land. Aber wenn jemand gezwungen werden soll, eine Person, die rechtlich und biologisch eindeutig ein Mann ist, als Frau anzusprechen, ist dies Ausdruck einer totalitären, wirklichkeitsentrückten Haltung“, schreibt er. 

Fegebank reagierte empört auf diesen Post, findet es „wirklich übel, „wie hier das individuelle Selbstbestimmungsrecht in Frage gestellt wird“. Für echte Gleichberechtigung brauche man mehr Anerkennung und Akzeptanz in geschlechtlicher Vielfalt, schreibt sie und schoss gegen de Vries: „Der Wirklichkeit scheinst du entrückt zu sein“. 

Der Hamburger CDU-Politiker Christoph de Vries ist seit 2017 Mitglied im Bundestag. picture alliance/dpa/Britta Pedersen
Der Hamburger CDU-Politiker Christoph de Vries ist seit 2017 Mitglied im Bundestag.

Hamburgs Justizsenatorin schießt gegen de Vries und Ploß

Hamburgs Justizsenatorin und Parteikollegin Anna Gallina äußerte sich unter dem Hashtag #SolidaritaetmitTessa zu dem Tweet. „Das ist Christoph. Christoph findet es totalitär, wenn Menschen selbst definieren wie sie angesprochen werden wollen“, schreibt sie auf Twitter.

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Er habe nicht verstanden, dass auch „seine Freiheit dort aufhört, wo die Freiheit anderer anfängt und Demokratie Empathie braucht.“ Doch bei Gallina bekommt auch noch der Hamburger CDU-Parteichef Christoph Ploß einen Kommentar ab.

Gallina: „Kommt drüber hinweg“

Ploß hatte de Vries zuvor auf Twitter unterstützt. Er fände es „super“, dass de Vries „gegen Identitätspolitik von Links- und Rechtaußen“ gegen halte und bedankte sich für das Statement.

Gallina antwortete darauf, dass dieser Christoph sich „ganz toll“ fände. „Beide lieben Hufeisen und fühlen sich offenbar in ihrer cis-männlichen Identität bedroht. Durch eine Frau. Christoph und Christoph: Transfrauen sind Frauen. Kommt drüber hinweg.“

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