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  • Viele Schüler sind wegen des Distanzunterrichts mit dem Lernstoff hinterher (Symbolbild). 
  • Foto: picture alliance/dpa

Wegen Corona: Hamburgs Schulsenator erteilt allen die Lizenz zum Sitzenbleiben

Homeschooling, Wechselunterricht, Schulschließungen – das vergangene Schuljahr war für Hamburgs Schülerinnen und Schüler eine Zerreißprobe. Wegen der Corona-Pandemie waren die Lernbedingungen in den letzten Monaten deutlich erschwert, einige Kinder müssen deshalb viel Stoff nachholen. Schulsenator Ties Rabe (SPD) hat nun angekündigt, das „Verbot des Sitzenbleibens“ für das Schuljahr aufzuheben.

„Nach den langen Schulschließungen wird es nicht immer gelingen, dass Schülerinnen und Schüler wieder Anschluss an ihre Lerngruppe finden“, erklärte Rabe.

„Daher sollen freiwillige Klassenwiederholungen im kommenden Schuljahr großzügig zugelassen werden, wenn sie pädagogisch sinnvoll und erforderlich sind“. 

Wegen Corona: Hamburger Schüler dürfen Klasse wiederholen

Die Entscheidung über Wiederholungsanträge liegt bei den Schulen selbst. In diesem Schuljahr sind die Schulen auch für die sonst gesondert behandelten Anträge in der zehnten Klasse zuständig. Sie müssen beurteilen, ob ein Kind in der niedrigeren Jahrgangsstufe besser gefördert werden kann.

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Eine weitere Voraussetzung für den Wechsel in eine andere Stufe ist normalerweise, dass „die bisherige Lern- und Leistungsentwicklung wegen schwerwiegender Belastungen erheblich erschwert war“.

Dieses Kriterium wird nun wegfallen, da es, laut Schulbehörde, für alle Schülerinnen und Schüler ohne Überprüfung angenommen werden kann.

Schulbehörde: Freiwilliges Wiederholen „großzügig zulassen“

Wiederholungswünsche seitens der Schüler sollen deshalb „großzügig zugelassen werden“, ist in der Mitteilung der Schulbehörde zu lesen. Die Wiederholung einer Jahrgangsstufe in der gymnasialen Oberstufe wird wegen der besonderen Umstände in diesem Schuljahr nicht auf die Verweildauer angerechnet.

Auch Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf werden von der neuen Regelung profitieren, sofern sie zielgleich unterrichtet werden, also alle Kinder in der Klasse das gleiche Lernziel verfolgen.

CDU kritisiert: Neue Regelung kommt reichlich spät 

Birgit Ströver, bildungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, kritisierte indes, dass die Ankündigung von Rabe erst so spät kam. „Nun geht auch dem Schulsenator ein Licht auf. Erst jetzt reichlich spät kommt sein Erkenntnisgewinn“, so Ströver.

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Ihre Fraktion fordert, das freiwillige Klassenwiederholen in den Klassenstufen sieben bis zehn auf Antrag der Sorgeberechtigten ab dem Schuljahr 2021/2022 zu ermöglichen. Ein entsprechender Antrag wird am Mittwoch in der Bürgerschaft behandelt. 

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