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Außenalster
  • Baden in der Außenalster könnte mit einer Badeanstalt am Schwanenwik möglich sein.
  • Foto: Florian Quandt

Freibad in der Alster: Was ist aus den großen Plänen geworden?

Große Visionen hatte der damalige Bürgermeister Ole von Beust anno 2007, als er Pläne für ein Freibad in der Alster vorstellte. Die Idee wurde aber nie umgesetzt, obwohl Baden in der an diesem Ort in Hamburg eigentlich eine lange Tradition hat. Was ist aus der Idee geworden?

Ein 50 Meter breites und 160 Meter langes Badeschiff sollte am Schwanenwik entstehen – zumindest, wenn es nach dem damaligen Bürgermeister Ole von Beust (CDU) gegangen wäre. Der damalige Oberbaudirektor Jörn Walter gab die Pläne vor 14 Jahren sogar frei. Das Projekt scheiterte letztendlich aber an den Kosten, die laut Umweltbehörde damals bei einer Million Euro lagen.

Baden in der Alster hat lange Tradition

Schon 1793 gab es eine Badestelle in der Alster, Ende des 19. Jahrhunderts eröffnete eine Badeanstalt am Schwanenwik. Der Zweite Weltkrieg machte dem Baden in der Alster jedoch ein Ende, in den 1960er Jahren flammte die Idee wieder auf: die Stadt ließ mehrfach die Machbarkeit prüfen, Architekturbüros legten Pläne vor. Intensiviert wurden die Gedankenspiele aber nie.  

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Seit sich aber auch die seinerzeit fortgeschrittenen Planungen 2007 zerschlugen, gab es keine weiteren Anfragen oder Interessenten an dem Projekt. 2019 rollte die MOPO das Thema nochmal auf. Eine Umfrage unter Leser:innen zeigte: Zwar fand eine knappe Mehrheit die Idee eines neuen Alsterschwimmbads super, so ganz überzeugt war Hamburg dennoch nicht von der Idee. 

Was ist mittlerweile aus den ganzen Plänen geworden? Die MOPO fragte bei der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) nach. Unmöglich scheint ein Freibad am Schwanenwik tatsächlich immer noch nicht. „Nach Ansicht der Umweltbehörde kämen Pläne eines Badebeckens nicht in Konflikt mit den wasser- und schifffahrtsrechtlichen Vorgaben“, erklärt Pressesprecher Björn Marzahn. Da das Badewasser klar vom Wasser der Alster getrennt sei, wären auch die Vorgaben für Badegewässer erfüllbar.

BUKEA: „Erhebliche Investitions- und Betriebskosten“

„Ungeklärt ist die Frage des Betreibers einer solchen Badestelle. Dieser hätte nicht unerhebliche Investitions- und Betriebskosten zu tragen“, sagt Marzahn. Allein der Bau ist teuer. Waren es 2007 noch eine Million Euro, schätzte Michael Dietel, Pressesprecher von Bäderland, die Kosten im Jahr 2019 bereits auf vier Millionen Euro. Außerdem fehlt die Infrastruktur wie Parkplätze und Toiletten, auch die Anbindung ist nicht optimal. Knackpunkt sind aber die Anforderungen, die die Betreibenden der Badeanstalt erfüllen müssen.

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Die BUKEA nennt insgesamt 15 Punkte, darunter eine ausreichende Spiel- und Liegewiese mit Baumbestand, Kioske, Rettungseinrichtungen und eine Badeaufsicht. Dazu kommen technische Maßnahmen zur Wasseraufbereitung sowie eine Entschlammung und Sandaufschüttung im Badebereich. Sind alle Maßnahmen erfüllt, so die BUKEA, steht einem Freibad an der Alster theoretisch nichts im Wege. Finden sich also entschlossene Betreiber:innen, ist der Traum vom Freibad an der Alster noch längst nicht ausgeträumt.  

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