Paul Ziemiak
  • CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak vor einem Wahlplakat. Es zeigt keine Polizistin, sondern die Online-Kampagnenleiterin der Partei.
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Wahlplakate mit Fake-Polizistin: Das sagt Hamburgs CDU

Diese Schummelei fiel der CDU auf die Füße: Auf den Wahlplakaten der Bundespartei schlüpften kurzerhand CDU-Mitarbeiter in unterschiedliche Rollen – und gaben sich als Pflegekraft, Ingenieurin oder auch Polizistin aus. Das sorgte für ordentlich Kritik. Doch Hamburgs CDU-Fraktionschef Dennis Thering nimmt den Wirbel gelassen.

„Das Thema würde ich jetzt nicht allzu hoch hängen“, sagte der Oppositionsführer in der Hamburgischen Bürgerschaft der Deutschen Presse-Agentur. Natürlich sei die Aktion unglücklich gewesen. „Andere Parteien nehmen Models aus irgendeiner Kartei, bei der Bundes-CDU waren das jetzt eigene Mitarbeiter.“ Aber letztlich wichtig für die Polizei sei ja das, was am Ende des Tages rumkomme und was man dann auch tue. „Und da ist die CDU, das sehen wir ja gerade auch in Hamburg, der natürliche Partner der Polizei“, sagte Thering.

Trotz Kritik: CDU hält an Wahlplakaten fest

Die Bundes-CDU hält vorerst an den Motiven fest. Die Plakate sollen als Grundausstattung für die Wahlkämpfer in den sechs bis sieben Wochen vor der Bundestagswahl am 26. September eingesetzt werden. In sozialen Medien hatten Nutzer mit Kritik und Häme darauf reagiert, dass die CDU Mitarbeiter als Darsteller verschiedener Berufsgruppen eingesetzt hat.

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Dem Wahlkampfeifer der Christdemokraten in Hamburg tut das nach Therings Ansicht keinen Abbruch. „Ich habe selten gesehen, dass die Partei so heiß ist auf Wahlkampf.“ Am Ende sei aber schwer einzuschätzen, wie viele Wahlkreise an die CDU gehen. Man sei natürlich auch immer vom Bundestrend abhängig. Bislang hat die CDU Hamburg vier Bundestagsabgeordnete in Berlin. Nur CDU-Chef Christoph Ploß ist direkt gewählt. Bei den Zweitstimmen kam die CDU 2017 in Hamburg auf 27,2 Prozent, bundesweit landete die Union bei 32,9 Prozent. Umfragen sehen sie derzeit bei um die 30 Prozent.

Hamburgs CDU-Chef: Ex-Verfassungsschutzchef Maaßen nicht richtig in der CDU

Thering sagte, er glaube schon, dass Ploß gute Chancen habe, den Wahlkreis Nord wieder direkt zu gewinnen. „Dass sich jetzt auch die Grünen anschicken, Wahlkreise direkt gewinnen zu wollen, macht es besonders spannend, aber auch wirklich schwer einschätzbar“, sagte Thering. Die Wahlkreise seien alle umkämpft. „Zum Beispiel in Eimsbüttel, wo wir tendenziell starke Grüne haben, die SPD gut verwurzelt ist, aber auch die CDU mit Rüdiger Kruse hohen Zuspruch hat. Da kann es gut sein, dass diesmal die CDU gewinnt.“

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Mit Blick auf die umstrittene Bundestagskandidatur des früheren Verfassungsschutzchefs Hans-Georg Maaßen sagte Thering, in Hamburg wäre dieser nicht nominiert worden. Aber die CDU-Mitglieder im thüringischen Wahlkreis 196 hätten sich anders entschieden. „Das kann weder der Bundesvorsitzende noch irgendjemand anderes verhindern.“ Maaßen selbst müsse sich fragen, ob er mit seinen Äußerungen, mit seinen Auffassungen richtig in der CDU sei. „Ich finde, er ist es nicht.“ (dpa/ncd)

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