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  • Konnten beide nicht überzeugen: Wahlwerbung von Marcus Weinberg (CDU) und Anne von Treuenfels (FDP) für die Bürgerschaftswahl 2020 in Hamburg.
  • Foto: imago images/Manngold

Wahl-Skandal in Thüringen: Hamburgs CDU und FDP haben jetzt das Hundescheiße-Problem

Meinung –

Kennen Sie das Hundescheiße-Problem? Man tritt morgens in einen Kothaufen – und was man auch macht, den Gestank kriegt man erstmal nicht mehr los. Wo man hinkommt, müffelt es und die Leute rümpfen die Nase. 

So wird es CDU und FDP jetzt im Hamburger Wahlkampf gehen. Deren Parteifreunde in Thüringen sind in einen extragroßen Haufen getreten – und der üble Gestank zieht bis nach Hamburg.

CDU und FDP paktierten auch in Hamburg mit Rechtsaußen

Schon wird fleißig daran erinnert, dass CDU und FDP vor nicht allzu langer Zeit in Hamburg mit Ronald Schill paktierten und den aktuellen Hamburger AfD-Chef damals zum Innensenator machten – eine grundsätzliche Flexibilität nach rechts ist da schwer abzustreiten.

Und die FDP mit ihrem Rumgeeiere zu Thüringen macht dabei noch alles schlimmer. CDU-Wahlkämpfer Marcus Weinberg hat immerhin klare Worte gefunden: Kein Paktieren mit Rechts, Neuwahlen!

Am Wahltag dürften CDU und FDP eine Klatsche kassieren

Der selbsternannten bürgerlichen Mitte dürfte das Thüringer Inferno den Todesstoß im Hamburger Wahlkampf geben. Die FDP könnte den Einzug in die Bürgerschaft verpassen, die CDU die nächste Rekord-Klatsche einfahren.

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Denn eines ist klar: Wenn es unübersichtlich wird, wählen die Leute Stabilität und Verlässlichkeit. Und die strahlen derzeit weder FDP („Die Mitte lebt“) noch CDU („zusammenwachsende Stadt“) aus.

Profitieren werden vor allem Peter Tschentschers SPD und die AfD

Vor allem die SPD dürfte jetzt profitieren. Sie ist für die eher konservativen Hamburger Liberalen attraktiver als die Grünen. Und die CDU hat eh schon damit zu kämpfen, dass ihre Klientel zu Peter Tschentscher (SPD) tendiert, um eine grüne Bürgermeisterin zu verhindern. 

Gerade für die CDU ist die aktuelle Lage schlicht eine Katastrophe. Nach diversen Volten (erst die Grünen umgarnen, um sie dann als Hauptgegner zu deklarieren) versucht sie, sich als stabile, vernünftige Kraft zu präsentieren, was ihr bisher schon kaum jemand abnahm – und jetzt noch viel weniger.

Und die AfD wird profitieren: Ihre Anhänger wissen jetzt, dass eine Stimme für die Rechten nicht nur Protest ist, sondern faktisch linke Regierungen verhindern kann, mithin wirklich was verändert.

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