Vogelgrippe: An diesen drei Orten wurden jetzt tote Kraniche in Hamburg gefunden
Tausend Kraniche sind gerade in Brandenburg elend an der Geflügelpest gestorben. Da stand zu befürchten, dass auch Hamburg nicht verschont bleibt. Jetzt gibt es die ersten bestätigten Fälle.
In Hamburg gibt es seit Freitag erste Fälle von Geflügelpest bei Wildvögeln. Das bestätigt die Behörde für Justiz und Verbraucherschutz auf MOPO-Anfrage. „Es handelt sich dabei um drei Kraniche“, sagt Sprecher André Otto. Die Tiere wurden am Friedrich-Loeffler-Institut untersucht, und der Verdacht bestätigte sich. Die drei Vögel wurden an verschiedenen Orten in der Stadt gefunden, einer in Altona, einer in Eimsbüttel und einer in Harburg.
Vogelgrippe in Hamburg: Drei Kraniche gefunden
Nutztiere sind nach aktuellem Stand der Behörde weder betroffen noch gibt es Verdachtsfälle. Otto: „Amtlich angeordnete Maßnahmen gibt es für Hamburg daher noch keine.“ Er appelliert: „Sollten Hamburger:innen tote Vögel finden, sollten sie diese dem für sie zuständigen Bezirksamt melden.“

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Tote Gänse, Schwäne, Enten oder Greifvögel werden eingesammelt und zur Untersuchung gebracht. Nur so kann herausgefunden werden, ob ein Vogel am Vogelgrippe-Virus gestorben ist. Ferner werden Jäger gebeten, die Jagd auf Wassergeflügel einzuschränken, um infizierte Tiere nicht aufzuschrecken. Nach Kontakt mit Wildvögeln sollten sie zudem Geflügelhaltungen in den nachfolgenden 48 Stunden nicht betreten.
Nabu rät: Distanz zu toten Vögeln halten
Der Nabu rät, in Zeiten von Vogelgrippe-Ausbrüchen, von toten Vögeln Abstand zu halten. Martin Rümmler, Vogelschutzreferent beim Naturschutzbund: „Panisch zurückspringen muss man nicht, aber man sollte das Tier natürlich nicht anfassen. Und wer mit dem Hund unterwegs ist, sollte verhindern, dass er den Kadaver ins Maul nimmt.“ Auf keinen Fall sollte das Tier auf eigene Faust eingesammelt und entsorgt werden.
Auch wer in der Ferne Vögel sieht, die am Boden liegen, sollte direkt das Veterinäramt anrufen, anstatt sich zu nähern. Denn: „Vielleicht liegen dort auch Tiere, die noch gar nicht verstorben sind, aber nicht mehr fliegen können – und dann durch Menschen enormen Stress vor ihrem Tod erfahren“, sagt Professor Klaus Hackländer, Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung
Vogelgrippe: Unbedingt Schuhe säubern!
Gut zu wissen: Nach der Begegnung mit dem toten Vogel ist es sinnvoll, sicherheitshalber Hände, Kleidung und Schuhe zu waschen, wenn man in der Nähe des Tieres durch den Matsch gelaufen ist. „Das Virus wird ja über Körperflüssigkeiten übertragen. Und es kann natürlich sein, dass das Tier vor seinem Tod dort langgelaufen ist und vielleicht hingekotet hat“, sagt Martin Rümmler.
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„Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei einem toten Singvogel im Garten um einen Fall von Vogelgrippe handelt, ist gering“, lautet Martin Rümmlers Einschätzung.
Die aviäre Influenza, bekannt als Geflügelpest oder Vogelgrippe, ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung bei Vögeln, an der in Einzelfällen jedoch auch andere Spezies erkranken können. Insbesondere im Spätherbst und zu Beginn des Winters steigt die Gefahr der Einschleppung des Geflügelpestvirus. Der Grund sind Zugvögel, die das Virus auf ihrer Reise eintragen können.
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