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Viele Arbeitnehmer sehen die Vier-Tage-Woche sehr positiv.
  • Viele Arbeitnehmer sehen die Vier-Tage-Woche sehr positiv.
  • Foto: picture alliance/dpa/dpa-tmn | Christin Klose

Vier-Tage-Woche: Wie Hamburg zum Vorbild werden will

Für viele Arbeitnehmer ist die Vier-Tage-Woche eine reizvolle Vorstellung. Die Grünen wollen es nun in Hamburg testen. Das sind ihre Argumente – und das sagt der Koalitionspartner SPD.

Weniger Krankmeldungen, weniger Burn-out, gestiegene Produktivität: Erste Untersuchungen einer Vier-Tage-Woche haben positive Ergebnisse gezeigt. Auch in Deutschland probieren Firmen bereits das Modell der reduzierten Wochenarbeitszeit aus. Nun soll die Vier-Tage-Woche nach Hamburg kommen.

Hamburg: Grüne wollen Vier-Tage-Woche in Behörde einführen

„Zukunft der Wirtschaft in Hamburg“ heißt der Antrag, der kürzlich von der Landesmitgliederversammlung der Grünen beschlossen wurde. Darin machen sie einen konkreten Vorschlag: Sie wollen die Vier-Tage-Woche in einem kleinen öffentlichen Unternehmen und einem sich freiwillig meldenden Amt einer Fachbehörde ausprobieren.

Die Aufgaben und das Personal sollen gleich bleiben, es soll vier Tage mit insgesamt 32 Stunden gearbeitet werden – bei vollem Gehalt. Das Modell soll währenddessen evaluiert werden, heißt es im Grünen-Antrag. Das „Abendblatt“ berichtete zuerst.

Vier-Tage-Woche als Strategie gegen Fachkräftemangel

Hauptargument für die Idee: Die Vier-Tage-Woche könne eine Strategie gegen den Fachkräftemangel sein. „Würden bundesweit nur zehn Prozent der Frauen in Teilzeit auf die Vier-Tage-Vollzeit gehen, würde das Arbeitsvolumen stärker steigen als durch die angestrebte Fachkräfteeinwanderung von 400.000 Menschen pro Jahr“, heißt es im Beschluss. Und weiter: „Außerdem würden viele Fachkräfte in Berufe wie die Pflege zurückkehren, wenn durch eine reguläre Arbeitszeitverkürzung die Arbeitsbelastung sinkt.“

Im Antrag verweisen die Grünen auf Studien, die bereits die Effektivität, Produktivität und Arbeitszufriedenheit der Beschäftigten belegen, sowie 65 Prozent weniger Krankmeldungen und 71 Prozent weniger Burnout-Empfindungen. Der Grünen-Landesvorsitzende Leon Alam will Hamburg und seine Verwaltung so zur Avantgarde des Modells machen, sagt er dem „Abendblatt“: „Hamburg wäre mit der zunächst testweisen Einführung bundesweit Vorreiterin bei der Erprobung der Viertagewoche.“

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Weitere Details für dieses Modellprojekt stehen jedoch noch nicht fest. Der Vorschlag soll Teil des Wahlprogramms der Grünen zur Bürgerschaftswahl 2025 sein. Die SPD zeigt sich offen für die Idee. (vd)

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