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Spontandemo auf der Norderelbbrücke
  • Rund 250 Demonstranten blockierten im Oktober 2020 die Norderelbbrücke. (Archivbild)
  • Foto: TVNewsKontor

Verkehr mit spontaner Demo lahmgelegt: 35-Jähriger hat jetzt Ärger

Im Oktober 2020 blockierten einige Autofahrer mit ihren Wagen die A1 zwischen Moorfleet und Norderelbbrücke. Anlass war eine Spontan-Demo, um auf den Konflikt in der Kaukasusregion Bergkarabach aufmerksam zu machen. Jetzt steht einer der Autofahrer vor Gericht – weil er sich weigerte, eine Strafe zu zahlen.

Am Morgen des 16. Oktober 2020 wurde die Hamburger Polizei von einer nicht angemeldeten Demonstration überrascht. Auf der A1 bei Moorfleet hatten mehrere Autofahrer alle Fahrspuren auf der Norderelbbrücke blockiert, indem sie dort einfach ihre Fahrzeuge abstellten. Und das im morgendlichen Berufsverkehr.

Verkehr blockiert: Mann in Harburg vor Gericht

Die ersten Notrufe gingen gegen 6.20 Uhr in der Einsatzzentrale der Polizei ein. Mehrere Streifenwagen fuhren zum Einsatzort auf der A1. Dort trafen die Einsatzkräfte auf rund 250 Personen, die mitten auf der Fahrbahn standen. Sie wollten mit ihrer Aktion auf den Konflikt in der Kaukasusregion Bergkarabach aufmerksam machen, riefen in Sprechchören „Armenia“ und hielten Banner mit der Aufschrift „Wir wollen Frieden“ in die Höhe.

Erste eintreffende Polizeibeamte sperrten die Autobahn zwischen der Anschlussstelle Moorfleet und dem Autobahndreieck Norderelbe. Der Verkehr auf den Autobahnen 1 und 25 sowie den Bundesstraßen 5, 75 und 4 staute sich etwa drei Stunden lang auf einer Strecke von bis zu zwölf Kilometer.

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Mehr als 50 Streifwagen der Polizei waren im Einsatz sowie ein Polizeihubschrauber. Weil sich der Zug der Demonstranten überwiegend im Bereich der Norderelbbrücke aufhielt, wurde auch ein Löschboot der Feuerwehr alarmiert. Die Besatzung sollte die Elbseite absichern, falls es zur Eskalation gekommen wäre.


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Erst um kurz vor 9 Uhr, nachdem sich kein Versammlungsleiter zu erkennen gab und die Polizei die Veranstaltung auflöste und die Demonstranten wieder abzogen, konnte der Verkehr wieder freigegeben werden. Wegen der Durchführung einer Versammlung ohne Anmeldung wurde ein Strafverfahren eingeleitet. Weil ein 35-Jähriger sich jedoch weigerte, eine Strafe von 9000 Euro zu bezahlen, landet der Fall jetzt vor Gericht.

Am Donnerstag wird ihm wegen gemeinschaftlicher Nötigung vor dem Amtsgericht Harburg der Prozess gemacht.

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