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Ein Plakat der Gewerkschaft Verdi mit der Aufschrift «Streik» hängt während eines Streiks von Kaufhof- und Karstadt-Beschäftigten vor dem Schaufenster
  • Im Tarifstreit im Einzelhandel hat Verdi-Chef Frank Werneke Streiks auch im Weihnachtsgeschäft angedroht. (Symbolbild)
  • Foto: Sebastian Gollnow/dpa 

Streik vor Weihnachten droht – und das ausgerechnet in dieser Branche

Kurz vor dem Fest noch schnell Last-Minute-Geschenke kaufen? Das könnte in diesem Jahr schwierig werden. Im Tarifstreit im Einzelhandel hat Verdi-Chef Frank Werneke Streiks auch im Weihnachtsgeschäft angedroht. Bereits am heutigen Freitagvormittag gibt es in Hamburg einen Aufruf zum Streik und zwei Kundgebungen.

„Wir sind verhandlungsbereit. Wenn die Arbeitgeber es nicht sind und es zu keinem Abschluss kommt, gehen die Streiks auch im Weihnachts- und Nachweihnachtsgeschäft weiter“, sagte der Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft der „Augsburger Allgemeinen“ vom Freitag.

„So ein respektloses Verhalten habe ich selten erlebt“

Die Arbeitgeber versuchten, „ein Tarifdiktat durchzudrücken“, sagte Werneke weiter. „Sie legen ein völlig unzureichendes Angebot vor, das wir bitte schön unterschreiben sollen, Verhandlungen darüber verweigern sie sich. Ein so respektloses Verhalten gegenüber den eigenen Beschäftigten und ihrer Gewerkschaft habe ich selten erlebt. Offenbar soll auf Zeit gespielt werden.“

Verdi fordert unter anderem im Einzel- und Versandhandel 2,50 Euro mehr Stundenlohn, im Groß- und Außenhandel fordert die Gewerkschaft 13 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 400 Euro im Monat. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen.

Verdi-Chef weist Angebot von Arbeitgebern zurück

Die Arbeitgeber bieten Lohnsteigerungen von rund zehn Prozent über eine Laufzeit von zwei Jahren vor. Verdi-Chef Werneke wies dies zurück. „Nach dem Angebot der Arbeitgeber im Einzelhandel für 2023 beispielsweise würde etwa eine Verkäuferin oder ein Verkäufer nur 1,04 Euro mehr in der Stunde bekommen, was viel zu wenig ist“, sagte er der „Augsburger Allgemeinen“. Zudem müssten sehr viele Beschäftigte mangels angebotener Vollzeitstellen in Teilzeit arbeiten.

„Dann reicht es angesichts der Preissteigerungen in den letzten zwei Jahren vorn und hinten nicht“, sagte Werneke. „So kommen wir nicht zueinander, ein Diktat der Arbeitgeber lassen wir uns nicht bieten.“

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Die Streik-Drohung gilt auch für Hamburg – konkrete Aktionen für die Weihnachtsfeiertage seien allerdings noch nicht geplant, sagte eine Verdi-Sprecherin der MOPO. Allerdings sind am Freitag die Beschäftigten aus Betrieben des Einzelhandels sowie aus dem Großhandel zum Streik aufgerufen. Die Aktion startet um 11 Uhr vor der Hauptgeschäftsstelle des Handelsverbands Deutschland am Steindamm, danach gibt es eine Kundgebung vor der Geschäftsstelle der Arbeitsgemeinschaft Groß- und Außenhandel an der Straße Kurze Mühren. (dpa/elu)

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